Klein sind die Ambitionen des digitalen Versicherungsmaklers Clark nie gewesen. Als einer der „jungen Wilden“ im Jahr 2015 gestartet, trat das Unternehmen mit Sitz in Berlin und Frankfurt am Main stets selbstbewusst auf. Man wolle den „Versicherungsmarkt revolutionieren“ und strebe die Marktführerschaft der digitalen Makler in Europa an - das sind nur zwei Ziele, die das Unternehmen im Laufe seines Bestehens formuliert hat. Die Konkurrenten auf dem deutschen Markt heißen unter anderem MLP und Check24.

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Von diesen Zielen ist Clark noch ein ganzes Stück entfernt - dennoch kann das Unternehmen derzeit Erfolge vermelden. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat Clark im Geschäftsjahr 2023 erstmals die Gewinnzone erreicht. Demnach sei es gelungen, den Umsatz um 35 Prozent auf über 135 Millionen Euro zu steigern. Wie viel unter dem Strich übrig bleibt, geht jedoch weder aus dem Artikel noch aus einer von Clark verfassten Pressemeldung hervor.

Dass neue Wettbewerber zunächst Verluste schreiben, ist kein ungewöhnliches Phänomen. Zunächst müssen die Insurtechs Strukturen aufbauen, über die etablierte Versicherer bereits verfügen, etwa digitaler Art, müssen auch um Kundinnen und Kunden werben, die den Namen noch nicht kennen. 700.000 Kundinnen und Kunden kann Clark nach eigenen Angaben bereits zählen. „Um die kurzfristige Profitabilität zu steigern, haben wir zuletzt verstärkt auf Lebensversicherungsprodukte gesetzt, bei denen die Provisionszahlungen am Anfang fließen“, berichtet Clark-Deutschlandchef Benedikt Kalteier nun dem „Handelsblatt“.

Anders als andere InsurTechs hat Clark früh auf Kooperationen gesetzt - und prominente Partner gewinnen können. Auch, weil man durch Zukäufe Know-how hinzugewann. Nachdem sich das junge Unternehmen die Finanzen Group einverleibt hatte, bekannt durch die Webseite finanzen.de, führte ein Anteilstausch dazu, dass nun Allianz X größter Minderheitseigner ist, die Investment- und Risikokapital-Einheit der Allianz. Auch das Maklergeschäft von Simplesurance konnte sich Clark mit der Übernahme der Simplesurance Broker GmbH aneignen: ein Anbieter, der auf sogenannte eingebettete Versicherungen spezialisiert ist: Versicherungen, die beim Verkauf eines Produktes oder von Dienstleistungen abgeschlossen werden. Dies trug dazu bei, dass Clark recht breit aufgestellt ist und verschiedene Arten von Versicherungs-Services bieten kann.

Damit ist Clark eines der wenigen InsurTechs auf dem deutschen Versicherungsmarkt, das sich „Unicorn“ nennen darf: Unternehmen, die mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet werden. Nun strebt das Unternehmen eine weitere Finanzierungsrunde an und will Kapital von Investoren einwerben, um das Geschäft auszubauen und Marktanteile zu gewinnen. Spannend werde sein, wie das Unternehmen mittlerweile bewertet werde, sagte Firmenchef Christopher Oster dem „Handelsblatt" – da „die letzte Finanzierungsrunde schon einige Zeit her ist und wir seitdem deutlich gewachsen sind“. Immerhin 170 Millionen Euro konnte das InsurTech bei früheren Finanzierungsrunden einsammeln.

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Die Ambitionen als europäischer Makler führten Clark auch bereits ins Ausland: man ist auch in den Niederlanden, Frankreich, der Schweiz und Großbritannien aktiv. Wenn der Makler dort auch noch kleinere Brötchen bäckt. Das Hauptgeschäft konzentriert sich nach wie vor auf Deutschland, zuletzt konnte man auf der britischen Insel das Unternehmen Anorak übernehmen: eine Plattform, die sich auf den Vertrieb von Lebensversicherungen und die Absicherung von biometrischen Risiken spezialisiert hat. Das frische Geld soll nun auch in den Zukauf weiterer Unternehmen fließen. Oster beklagt, dass es in Deutschland an Geldgebern fehle, die Start-ups in einem fortgeschrittenen Stadium finanzieren können und wollen. „Wir werden uns daher bei der Suche eher auf Investoren aus den USA, Großbritannien oder Skandinavien konzentrieren müssen“, sagte er dem Handelsblatt.