Die W&W-Gruppe hat ihre Jahreszahlen für 2023 vorgelegt. Die gebuchten Bruttobeiträge des Konzerns erhöhten sich von 4,51 Milliarden Euro auf 4,77 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss nach Steuern lag mit 140,5 Millionen Euro gut 40,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. 2022 hatte die Versicherungsgruppe noch einen Gewinn von 237,7 Millionen Euro eingefahren. Die rückläugigen Gewinnzahlen seien unter anderem auf hohe Schadenaufwendungen zurückzuführen. So seien allein im dritten Quartal 2023 eine Vielzahl unwetterbedingter Elementarschäden aufgetreten. Dazu gesellten sich einzelne Großschäden bei Firmenkunden sowie eine höhere Anzahl von Kfz-Schäden.

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Ursprünglich hatte das börsennotierte Unternehmen mit einem Gewinn von 220 bis 250 Millionen gerechnet. Damit sei der Gewinn deutlich unterhalb der geplanten Gewinnspanne gelandet. Das Finanzergebnis wuchs von 322,1 Millionen Euro auf 582,1 Millionen Euro ab. Im Jahr 2021 hatte der Wert noch bei 2.509,2 Millionen Euro gelegen. Die Dividende solle auf dem aktuellen Niveau von 65 Cent pro Aktie gehalten werden. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.

„Die Rahmenbedingungen waren 2023 alles andere als einfach. Externe Faktoren wie starke Preissteigerungen, aber auch politisch bedingte Verunsicherungen der Menschen prägten das Umfeld. Hinzu kamen Schäden aus großen Unwetterereignissen. Trotz der in dieser Ballung unbekannten Belastungen ist die Gruppe weiter deutlich vorangekommen. Unsere Solidität und Widerstandsfähigkeit haben auch dazu beigetragen, die in dieser Intensität nicht gekannten Schadenbelastungen zu verarbeiten.", sagte Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG.

Inzwischen müsse die Versicherungsgruppe deutlich resilienter sein. Für die Bewältigung der schwierigen Bedingungen bedürfe es insbesondere kundennaher und kosteneffizienter Arbeit sowie dem erfolgreichen digitalen Aufbruch. „Besonders bemerkenswert und für die Versichertengemeinschaft belastend ist die sehr markante Erhöhung der Kosten bei Rückversicherungen und Werkstätten. Die Preiserhöhungen bei Werkstätten mit Stundensätzen von teilweise über 200 Euro sind deutlich aus dem Ruder gelaufen. Aber auch die geänderte Preis- und Zeichnungspolitik der Rückversicherer belastet am Ende die Verbraucherinnen und Verbraucher, auch wenn wir uns im Interesse unserer Kundinnen und Kunden auf diese Herausforderungen eingestellt haben.“, erklärt der Vorstandschef.

Den größten Ergebnisbeitrag brachte den Angaben der W&W-Gruppe zufolge das Segment Wohnen mit 54,6 Millionen Euro. Hier sank der Gewinn um 11,2 Prozent beziehungsweise 6,9 Millionen Euro. Auch das Neugeschäft in der Baufinanzierung verlor an Boden. Hier ging es um etwa 36 Prozent auf 3,07 Milliarden Euro nach unten. Inklusive der Vermittlungen über Partnerbanken habe der Wert anno 2023 bei 3,9 Milliarden Euro und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 6,42 Milliarden Euro gelegen.

Einen deutlich geringeren Ergebnisbeitrag fuhren die Schaden- und Unfallsparten ein. Hier stürzte der Überschuss nach Steuern von 130,3 Millionen Euro auf 8,3 Millionen Euro ab. Die Bruttobeiträge dieser Sparten kletterten um 10,8 Prozent auf 2,589 Milliarden Euro. Gleichzeitig fiel die Schaden-/Kostenquote Komposit von 92,7 Prozent auf 99,3 Prozent. Inzwischen habe auch die Digitaltochter Adam Riese in den Markt gefunden. Laut Geschäftsbericht habe das Unternehmen in Summe über 420.000 Kunden für den Konzern gewinnen können.

Die W&W-Ergebnisse in der Übersicht:

  • Konzernüberschuss fällt um 40,9 Prozent auf 140,5 Millionen Euro
  • Beitragseinnahmen steigen um 5,8 Prozent auf 4,77 Milliarden Euro
  • Schaden-/Kostenquote steigt von 92,7 Prozent auf 99,3 Prozent.
  • Vorstand schlägt eine Dividende von 65 Cent pro Aktie vor (65 Cent)

Die gebuchten Bruttobeiträge im Bereich Personenversicherung fielen etwas höher aus als noch 2022. Während der Wert damals noch bei knapp 2.173,9 Millionen Euro gelegen hatte, waren es 2023 rund 2.183,6 Millionen Euro. Ebenfalls abwärts ging es für den Gewinn. Dieser sank von 40,4 Millionen Euro auf 38,4 Millionen Euro. Vor allem das Neugeschäft in diesem Segment hatte zu kämpfen. Statt 946 Millionen Euro wurden nur noch 563 Millionen Euro Neugeschäft geschrieben. Allein das Neugeschäft mit Einmalbeiträge in der Lebensversicherung habe im vergangenen Jahr um 44,5 Prozent verloren. In der Krankenversicherung stiegen Beiträge 2022 um 4,7 Prozent.

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Für 2024 hält die W&W-Gruppe grundsätzlich von verbesserten Zahlen aus. So solle der Konzernjahresüberschuss über dem Vorjahr, aber unter dem mittel- bis langfristigen Zielkorridor von 220 bis 250 Millionen Euro liegen. Im HGB-Einzelabschluss werde ein Wert auf Vorjahresniveau angestrebt. Um dies zu erreichen will der Konzern mindestens 450.000 Neukunden akquirieren. „Die W&W-Gruppe ist stark und hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie sich besser entwickeln kann als die Branche insgesamt.“, sagte Junker.