Wie wird die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 aussehen? Diese Frage haben wir im vergangenen Jahr der Branche gestellt und eine Vielzahl von Antworten erhalten. Außerdem haben wir mit den Verantwortlichen bei Google, Meta oder IBM darüber gesprochen und auch mit Zukunftsforschern, Professoren und verschiedenen Experten. Dies führte schließlich zu einer gleichnamigen Podcast-Trilogie.

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In diesem Jahr sprechen wir mit den Vorständen der Versicherungsbranche ausführlich über das gleiche Thema. Dieses Mal war Dr. Marcus Kremer, Vorstand Vertriebspartnerbetreuung Continentale sowie Kundendienst Personenversicherung und Sach Privat, zu Gast und wir sprachen u.a. über die folgenden Themen:

  • Wie sieht die Versicherungsbranche am 3. Februar 2030 aus?
  • Wie schaut die Welt 2030 aus?
  • Wie sieht die Standard-Kundenreise 2030 aus?
  • Wird es Agenturen 2030 noch geben oder gehen alle ins Metaverse?
  • Wie schließt der Kunde in Zukunft Versicherungen ab?
  • Welche Rolle spielt KI in der Versicherungsbranche?
  • Wie läuft der Schadens-Workflow 2030 ab?
  • Welche neuen Versicherungsprodukte werden in Zukunft entstehen?
  • Welche Rolle werden InsureTechs und welche Rolle BigTechs 2030 spielen?
  • Wird es Beratung durch Bots geben?
  • Werden wir 2030 immer noch mit Systemen aus dem „alten Jahrtausend“ arbeiten oder wird alles transformiert sein?
  • Wieviel Faxe werden am 3. Februar 2030 in der Versicherungsbranche versendet?
  • Was möchten Sie Ihrem Zukunfts-Ich sagen, wenn es das hier hört?

„Wenn man bei jeder Person den persönlichen Versicherungsbedarf errechnen könnte, kommt man an die Grenzen der Versicherbarkeit“

Dr. Marcus Kremer ist unter anderem Vorstand für die Vertriebspartnerbetreuung bei der Continentale. Es lag daher nahe, ausführlich über die Zukunft des Vertriebs zu sprechen. Dabei spannten wir einen Bogen vom Versicherungsvertrieb der 80er und 90er Jahre bis hin zur aktuellen Situation und darüber hinaus in die Zukunft. Früher wurden die meisten Versicherungsabschlüsse persönlich abgewickelt, während heute, zumindest bei beratungsarmen Produkten wie Kfz-Versicherungen, primär digitale Prozesse genutzt werden.

Dr. Marcus Kremer ist überzeugt davon, dass persönliche Beratung, unterstützt durch digitale Tools, auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird, insbesondere, da hier mit der Generation Alpha eine besonders sicherheitsbewusste Generation wartet, wie er direkt zu Beginn des Gesprächs erklärt. Trotz des technologischen Fortschritts und der wachsenden Bedeutung von Online-Recherche bleibt die persönliche Beratung ein wichtiger Bestandteil des Vertriebs, denn nur hier werden Kunden für existenzielle Risiken, wie Gesundheit und Altersvorsorge, sensibilisiert. Daher steht für ihn auch außer Frage, dass Vertriebspartner heute und in Zukunft von immenser Bedeutung für die Continentale sind. Sie besitzen die Kundenschnittstelle, und Versicherer sollten sie dabei unterstützen, diese Position zu stärken.

Natürlich sprechen wir auch über das Thema unserer Zeit: Künstliche Intelligenz (KI). Diese spielt für Dr. Marcus Kremer nicht nur eine große Rolle bei der Schadenregulierung, sondern auch bei der Verbesserung von Prozessen in der Schadensanalyse und Betrugserkennung, der Prävention und der Produktentwicklung. Dabei weist er auf mögliche Probleme und Grenzen der Technologie hin und erklärt: "Wenn man für jede Person den persönlichen Versicherungsbedarf errechnen könnte, dann kommt man irgendwann an die Grenzen der Versicherbarkeit."

Im Verlauf des Interviews sprachen wir außerdem darüber, dass sich jeder Versicherer in Zukunft entscheiden muss, ob er Problemlöser oder Kostenerstatter sein möchte. Was er damit meint und welche Entscheidung er getroffen hat, erläuterte er am besten im Podcast selbst. Abschließend fragte ich ihn, wie viele Faxe die Versicherungsbranche (und die Continentale) am 3. Februar 2030 wohl noch versenden wird und was er seinem Zukunfts-Ich mitteilen möchte. Das gesamte Gespräch finden Sie hier. Hören Sie es sich an – es lohnt sich!