Die Odyssee des Maklers – Besichtigst Du noch oder verkaufst du schon?
Immobilienmakler müssen sich darauf einstellen, ihren Weg mit der Künstlichen Intelligenz und Digitalisierung zu gehen, sonst werden sie gegangen. Davon ist Diana Sprung, Prokuristin des Bildungsdienstleisters Going Public! überzeugt. Im Gastbeitrag rät Sprung, wie sich Vermittler auf dem in den letzten Jahren so schwierig geworden Markt behaupten können.
- Die Odyssee des Maklers – Besichtigst Du noch oder verkaufst du schon?
- Die Regulatorik der Immobilienbranche
Wenn die Sonne am Horizont aufgeht und ein neuer Tag anbricht, steht der Immobilienmakler bereits in den Startlöchern – für seine nächste Besichtigung. Mit einem Buffet aus Keksen und Kaffee bewaffnet, führt er Scharen potenzieller Käufer durch die heiligen Hallen der Immobilie und erzählt Geschichten von vergangenen Glanzzeiten. Manchmal fühlt es sich an, als wäre er eher ein Reiseführer durch die Geschichte als ein Immobilienmakler!
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Wenn dann die Verträge unterschrieben sind und die Schlüssel übergeben wurden, ist es an der Zeit für den Höhepunkt der Vorstellung: die Verabschiedung. Der Immobilienmakler verbeugt sich vor seinem Publikum, zieht seinen Hut und reitet davon in den Sonnenuntergang – bereit für das nächste große Abenteuer in der Welt der Immobilien.
Nicht so bei Ihnen? Nicht mehr oder hoffentlich bald wieder? Wo auch immer Sie sich in dieser Geschichte wiederfinden, in den vergangenen Monaten war gerade das Berufsleben der Immobilienmakler und -maklerinnen in Deutschland nicht das einfachste und es wird vielleicht noch schwieriger. Sind doch in den vergangenen wohligen, sonnigen Jahren die Immobilienmakler wie Pilze aus dem Boden geschossen und jetzt ist der Markt klein und die Heerschar der Makler groß. Es ist also Zeit, sich aus der Masse hervorzuheben. Natürlich auch durch Qualifizierung.
Der Makler-Avatar als Wettbewerber
Es kommt auch auf die Makler zu, dieses Thema KI. Ein Wegschauen scheint unmöglich, denn es entsteht ein weiterer Konkurrent auf dem umkämpften Markt. Immobilienmakler müssen sich in den kommenden Jahren darauf einstellen, ihren Weg mit der Künstlichen Intelligenz und Digitalisierung zu gehen, sonst werden sie gegangen. Schon heute ist es kein Problem mehr, eine Immobilien-Besichtigung in der virtuellen Realität zu absolvieren, von online Verkaufsgesprächen als Exot oder Neuerung spricht heute niemand mehr. Sicherlich wird es, in nicht zu ferner Zukunft einen netten Bot von Nebenan geben, der den heiß begehrten Immobilien-Käufer gern bei der Auswahl der passenden Immobilie bis hin zur Abwicklung des eigentlichen Kaufes behilflich ist und mit Rat zur Seite steht. Ein weiterer Konkurrent der dem Immobilienmakler den Platz streitig macht und der geht auch garantiert nicht wieder weg, versprochen.
Gilt das für alle Immobilien? Sicher nicht! Komplexes und spannendes Geschäft braucht sicher weiterhin ein menschliches Gesicht. Das geht – bei guter Qualifizierung!
Marktsituation
Doch warum ist der Markt für Makler gerade in den letzten Jahren so schwierig geworden? Seit gut anderthalb Jahren gilt das erste Gespräch nicht mehr dem Käufer, sondern erst einmal dem Verkäufer. Das Geraderücken der Erwartungshaltungen und ja, auch das Platzen lassen von überzogenen Erwartungen zum aktuellen Markt, gehört nun zum täglichen Tun des Immobilienmaklers. Gründe für den Rückgang des Marktes gibt es einige: von gestiegenen Zinsen, strengeren Kreditvergabekriterien bei Banken, weniger freiem Einkommen in Haushalten durch gestiegene Inflation, teurere Rohstoffe für den Bau und nun plötzlich auch noch der Fachkräftemangel in der Baubranche bis hin zu den Unsicherheiten durch Kriege und eine Entlassungswelle in Pandemiezeiten. Alles Faktoren die dazu führen, dass Käufer es sich nun zweimal überlegen, eine Immobilie ihr Eigen nennen zu wollen.
Und die Altbauten? Sanierungsbedürftige Häuser, früher ein Renner durch den günstigen Kaufpreis, gehen aktuell ebenfalls schwierig über die Ladentheke. Kaum ein Käufer bindet sich noch ein unfertiges Haus ans Bein, wo noch nicht abzusehen ist, wie viel Geld noch in die Sanierungen fließen wird. Zwischen gestiegenen Baukosten für Bauleistungen und Materialien, einer chronischen Unterversorgung an Handwerkern in Deutschland und einem Dschungel aus Energieeffizienzvorschriften ist das Risiko einfach zu hoch.
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Der Makler muss als stärker noch als früher wirklich makeln – also die Interessen von Käufer und Verkäufer im geduldigen Gespräch aneinander annähern. Ist das leicht und kann das jeder? Nein! Auch hier gilt: Qualifizierung ist notwendig.
Die Regulatorik der Immobilienbranche
Vor dem Hintergrund, dass nun dreifach festzustellen war, dass Qualifizierung sinnvoll und notwendig ist, kann man die Regulatorik fast schon als Nebensache bezeichnen. Denn wer im Markt bleiben will, benötigt die Bildung sowieso.
Der Gesetzgeber hatte 2018 die neuen Regeln aus der Taufe gehoben. In der Regulierung eines Berufsstands liegt der Sinn, die Transparenz, Integrität und Professionalität der Immobilienmakler zu gewährleisten. Eine regulatorische Anforderung an eine Sachkundeausbildung für den Berufsstand des Immobilienmaklers gibt es dennoch aktuell nicht. Noch nicht! Einst Bestandteil des von der Bundesregierung am 31.08.2016 beschlossenen Gesetzesentwurfes, ist diese Sachkunde wieder verschwunden. Doch nichts, was nicht wieder auftauchen kann und der Markt fordert die Qualifizierung sowieso.
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Dafür kam schon einmal die kleinere gesetzliche Pflicht: die zur permanenten Weiterbildung. Im August 2018 trat diese in Kraft und sorgte schon in ihrer ersten Runde für mächtig Wirbel.
Die Weiterbildungspflicht ist eine gesetzliche Anforderung, die sicherstellen soll, dass Makler und/ oder Verwalter über aktuelles Fachwissen und rechtliche Entwicklungen informiert sind. Sie besagt konkret, dass sich alle Inhaber einer Erlaubnis nach §34c GewO zur Vermakelung von Immobilien im Rahmen von 20 Stunden innerhalb von 3 Jahren weiterbilden müssen. Wer noch die Erlaubnis zur Verwaltung von Objekten nach §34c GewO hält, darf noch einmal 20 Stunden separat vorweisen. Keine Doppelanrechnung erlaubt. Es sind dann also 40 Stunden zu erbringen.
Diese Zeit ist oft gut investierte Zeit – in Phasen eines schwierigen Marktes aber dennoch eine Belastung, die wohl geplant sein sollte.
Könnte eine qualifizierte Aus- und Weiterbildung dabei nicht die Lösung der Zukunfts-Probleme sein?
"Die Zeit der unqualifizierten Makler, die ohne Ausbildung und Fachwissen nur mit Inseraten und Besichtigungen erfolgreich waren, ist aus meiner Sicht vorbei. Auch die Annahme einiger Marktteilnehmer, dass Digitalisierung ohne Berücksichtigung des Faktors Mensch möglich sei, hat sich als falsch erwiesen", betont Christian Hecht vom Maklernetzwerk Safeti Deutschland.
Qualifizierung? Ja bitte! Aber wie?
In dieser Branche, die von Komplexität, einem sich stark verändernden Marktumfeld und Wettbewerb geprägt ist, ist für Käufer und Verkäufer die Zusammenarbeit mit einem gut qualifizierten Immobilienmakler von unschätzbarem Wert – am besten, er hat ein IHK-Zertifikat. Die IHK-Zertifizierung steht für Fachkompetenz, Vertrauen und Professionalität und bietet Kunden die Gewissheit, dass sie es mit einem qualifizierten Experten zu tun haben. Von umfassender Marktkenntnis über professionelle Netzwerke bis hin zu individueller Betreuung – ein IHK-zertifizierter Immobilienmakler bietet seinen Kunden einen Mehrwert, der weit über den reinen Transaktionsprozess hinausgeht. Einen Makler, dem die KI nicht das Wasser reichen kann.
Wer auf der Suche nach einer Immobilie ist oder eine Immobilie verkaufen möchte, kann sich auf die Expertise und Unterstützung eines IHK-zertifizierten Immobilienmaklers verlassen. Käufer können sich so sicher sein, dass sie es mit dem qualifizierten Fachmann zu tun haben, der sich vielleicht anders als ein digitaler Bot an ethische Standards und alle rechtlichen Vorgaben hält. Immobilientransaktionen sind für die Käufer und Verkäufer in aller Regel mit erheblichen finanziellen und rechtlichen Risiken verbunden. Darum wird es in dieser Branche immer menscheln. Ein Immobilienmakler bietet Sicherheit und die Gewissheit auch komplexe und oft undurchsichtigen Marktbedingungen zu verstehen und vertrauenswürdig zu beleuchten. Mit einer IHK-Zertifizierung heben sich Immobilienmakler zusätzlich von der Konkurrenz ab und signalisieren durch eine freiwillige Weiterbildung, das ihnen echtes Interesse an Kunden, der Branche und dem Beruf und nicht nur der nächste Verkauf am Herzen liegen.
Das Bildungszentrum der IHK Frankfurt am Main bietet mit ihrem IHK-Zertifikatskurs eine solide Basis für Immobilienmakler und -maklerinnen, um sich auf die Zukunft vorzubereiten. Wer diesen durchlaufen hat, ist bestens ausgestattet. Und das nicht nur mit fundiertem Fachwissen mit rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Aspekten des Immobiliengeschäfts, sondern auch mit Vertriebs- und Marketingstrategien. Vom Schreiben des Exposés bis hin zum zielgruppenorientierten Onlineauftritt, ist der Absolvent für die Zukunft vorbereitet. Darüber hinaus bildet der Kurs einen Umfang von mehr als 80 Weiterbildungsstunden nach §34c GewO für Immobilienmakler und -maklerinnen ab.
Alle notwenigen Infos finden Sie unter https://akademie-fuer-finanzberatung.de/ihk-sachkunde/immobilienmakler-ihk
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- Die Odyssee des Maklers – Besichtigst Du noch oder verkaufst du schon?
- Die Regulatorik der Immobilienbranche