Versicherungsbote: Welche Initiativen ergreifen Sie, um das Bewusstsein und die Wichtigkeit von Biometrie-Absicherungen zu steigern?

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Hermann Schrögenauer: Nur 21,1 Prozent der Bevölkerung besitzt eine BU-Versicherung, wie unsere letzte repräsentative Umfrage gezeigt hat. Dabei ist eine BU eine der wichtigsten Absicherungen überhaupt. Als Versicherer tun wir deshalb alles dafür, das Bewusstsein für biometrische Absicherung zu steigern – für die BU-Versicherung übrigens genauso wie für die Risikolebensversicherung. Um den Zugang zu vollumfassendem BU-Schutz zu erleichtern, schneiden wir unsere BU-Versicherung passgenau auf Zielgruppen wie Handwerker, MINT-Berufe oder Schüler zu. In der Risikolebensversicherung bieten wir umfangreichen Schutz schon zu geringen Beiträgen und in drei verschiedenen Varianten. Erst im April haben wir mit einer eigenen Veranstaltung das Thema Biometrie in den Fokus unserer Geschäftspartner gestellt. Und: Um das Ohr für dieses wichtige Thema wirklich nah am Puls des Marktes zu haben, etablieren wir gerade eine neue Verbindungsstelle zu unseren Geschäftspartnern explizit zum Thema Biometrie.

Welche Feedback-Mechanismen haben Sie etabliert, um aus Kundenbeschwerden zu lernen?

Wir holen kontinuierlich und systematisch das Feedback von Kunden und Geschäftspartnern an unterschiedlichen Touchpoints ein. Diese Ergebnisse werden an einer zentralen Stelle analysiert, Ableitungen getroffen und Maßnahmen gemeinsam mit den relevanten Abteilungen eingeleitet. So stellen wir sicher, dass unsere Prozesse so kundenzentriert wie möglich gestaltet sind. Gerade das Feedback unserer Geschäftspartner ist uns besonders wichtig, da sie ganz nah am Kunden und deren Bedürfnissen sind und hier wertvolle Rückmeldungen geben können. Im täglichen Kontakt mit Kunden und Geschäftspartnern sammeln aber nicht nur unsere persönlichen Ansprechpartner im Kundenservice, sondern beispielsweise auch unsere Risiko- und Leistungsprüfer wertvolles Kundenfeedback, das dann wiederum in Versicherungsbedingungen oder neue Lösungen einfließt.

Wie beeinflusst die Zunahme von Home-Office und mobiler Arbeit die Entwicklung von Biometrie-Produkten?

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Die Arbeitswelt wird komplexer. Karrieren laufen seltener linear. Es wird im Büro, im Homeoffice oder in Workation gearbeitet. Gleichzeitig nehmen psychische Erkrankungen immer weiter zu. Krankenkassen verzeichnen Höchststände bei den Fehlzeiten. Mit der Komplexität steigen auch die Anforderungen an die Berufsunfähigkeitsversicherung, die den veränderten Arbeitsbedingungen gerecht werden muss. Auf solche Veränderungen sind wir beispielsweise in unserer Teilzeitklausel eingegangen. Im Moment beobachten wir, wie sich die Homeoffice-Tätigkeit auf die psychische Gesundheit von Versicherten auswirkt, um hier entsprechende Ableitungen treffen und Angebote machen zu können. Heute schon ist bei uns beispielsweise eine therapeutische Behandlung kein pauschaler Risikofaktor mehr bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Insgesamt beeinflussen das Homeoffice und mobiles Arbeiten beim Kunden die Entwicklung von Biometrie-Produkten, indem sie neue Risikoprofile schaffen, Veränderungen in den Gesundheitsmustern hervorrufen, die Nutzung von Technologie fördern und die Nachfrage nach flexiblen Versicherungslösungen steigern. Als auf Biometrie spezialisierter Versicherer gehen wir diese Veränderungen proaktiv an, um den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden und gleichzeitig unsere Risikoexposition kompetent zu managen.