Gothaer macht weniger Gewinn
Der Gothaer Konzern hat 2023 geringere Gewinne eingefahren als im Vorjahr. So verminderte sich der Konzernüberschuss um 5,8 Prozent auf rund 78,3 Millionen Euro. Bei den Beitragseinnahmen hat der Kölner Konzern dafür zulegen können.
Der Gothaer Konzern hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2023 veröffentlicht. Nachdem die Beitragseinnahmen im Geschäftsjahr 2022 noch leicht gesunken waren, stiegen die Beiträge wieder. So konnten die gebuchten Bruttobeiträge anno 2023 um 7,2 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro gesteigert werden. Dafür habe sich der Konzernüberschuss von 83,2 Millionen Euro auf 78,3 Millionen Euro reduziert. Zum Jahresende 2023 habe das Eigenkapital bei 1.573 Millionen Euro gelegen. Ende 2022 waren es noch 1.503 Millionen Euro. Vor allem beim Geschäft mit Firmenkunden habe die Gothaer im vergangenen Jahr zulegen können. Dieser Bereich stieg um 11,3 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
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„Die Gothaer ist mit einem Beitragswachstum von 7,2 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro deutlich stärker als der Markt gewachsen. Das ist umso bemerkenswerter, als dass die schwächelnde Konjunktur, die anhaltende Inflation und das gestiegene Zinsniveau die Versicherungswirtschaft im vergangenen Jahr vor große Herausforderungen gestellt haben. Besonders freut mich, dass wir nicht nur unsere Position als einer der führenden Partner des Mittelstands deutlich ausbauen konnten, sondern auch im Privatkundengeschäft auf Wachstumskurs sind“, so Konzernvorstand Oliver Schoeller.
Beim Sach-Versicherer stiegen die Brutto-Prämien im vergangenen Jahr um etwa zwölf Prozent auf nun 2,42 Milliarden Euro. Insbesondere das Geschäft mit Firmenkunden habe dabei geholfen. Dieser Bereich wuchs um 14 Prozent. Das Neugeschäft konnte gegenüber dem Vorjahr um rund 44 Prozent auf rund 136 Millionen Euro Nettoproduktion gesteigert werden. „Die Gothaer Allgemeine blickt auf ein außerordentlich erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Die Zuwachsraten in allen Geschäftsfeldern zeigen: Wir sind sehr breit und solide aufgestellt. Dies sowie unsere konsequente Underwriting-Disziplin und unser langfristig orientiertes Pricing waren die tragenden Säulen dafür, die Auswirkungen der Inflation und die Belastungen aus Natur- und Großschäden erfolgreich zu bewältigen“, sagt Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine Versicherung AG.
Gleichzeitig sank aber der Jahresüberschuss. Lag dieser 2022 noch bei 76,44 Millionen Euro, stehen 2023 knapp 56,24 Millionen Euro zu Buche. Das ist ein Minus von 26,4 Prozent. Die Schaden-Kostenquote der Schaden- und Unfallversicherung verbesserte sich um etwa drei Prozentpunkte auf 95,3 Prozent.
- Überschuss fällt um 5,8 Prozent auf 78,3 Millionen Euro
- Beitragseinnahmen sanken um 7,2 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro
- Beiträge im Leben-Geschäft fallen um 2,6 Prozent auf rund 1,15 Milliarden Euro
- Schadenkostenquote verbesserte sich um drei Prozent auf 95,3 Prozent
Im Bereich der Lebensversicherung hat der Konzern niedrigere Beitragseinnahmen eingefahren. Demnach fielen die Beiträge im Vorsorgegeschäft um 2,6 Prozent auf rund 1,15 Milliarden Euro. Davon entfielen 1,02 Milliarden Euro auf die Gothaer Lebensversicherung und 130 Millionen Euro auf die Gothaer Pensionskasse. Die rückläufigen Beitragseinnahmen seien auf den branchenweiten Einbruch des Einmalbeitragsgeschäfts zurückzuführen. Für das laufende Jahr strebt die Gothaer Lebensversicherung die Trendwende an und hat aus diesem Grund ihr Einmalbeitragsprodukt Gothaer Index Protect (GIP) grundlegend weiterentwickelt. Der Jahresüberschuss nach Steuern blieb stabil bei etwa 25 Millionen Euro. „Mit der neuen Produktlandschaft haben wir gute Voraussetzungen, auch auf der Beitragsseite die Rückkehr auf den Wachstumspfad zu schaffen. Die sehr guten Neugeschäftszahlen und die Zuwächse im Unternehmerkundengeschäft sowie in der Biometrie stimmen uns zuversichtlich, dass wir auf einem sehr guten Weg sind“, erklärte Michael Kurtenbach, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Lebensversicherung AG.
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Der Krankenversicherer konnte bei den Beitragseinnahmen um 5,6 Prozent zulegen und nahm im vergangenen Jahr 969 Millionen Euro an Beiträgen ein. Der Jahresüberschuss nach Steuern blieb stabil bei 18,5 Millionen Euro. Vor allem die betriebliche Krankenversicherung (bKV) habe für die guten Zahlen gesorgt. „Besonders stolz sind wir auf das starke Wachstum in der betrieblichen Krankenversicherung, die mit rund 47 Prozent zulegte“, so Dr. Sylvia Eichelberg, Vorstandsvorsitzende der Gothaer Krankenversicherung AG.