Im März diesen Jahres schlüpfte Wefox-Gründer Julian Teike in eine neue Rolle und Mark Hartigan wurde zum Chief Executive Officer (CEO) ernannt. Wenige Wochen später schrieb das Manager Magazin über eine drohende Zerschlagung des InsurTechs und nun sorgt der neue CEO für Schlagzeilen. Wie das britische Nachrichtenportal 'SkyNews', Ableger des Bezahlsenders Sky, berichtet, warnte Hartigan vor Zahlungsschwierigkeiten.

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Die Meldung von Sky stützt sich auf ein Memo, das der CEO an Aktionäre geschickt haben soll. Darin warnt Mark Hartigan Investoren, dass das Unternehmen angesichts regulatorischer und finanzieller Herausforderungen bis zum Sommer zahlungsunfähig werden könnte, falls der Verkauf verlustbringender Geschäftsbereiche scheitert. Wefox, einst mit 4,5 Milliarden US-Dollar bewertet, sieht sich existenziellen Krisen gegenüber. Insbesondere die italienische Niederlassung sei ohne finanzielle Unterstützung insolvent. Sky zitiert aus dem Memo: „Meine wichtigste Schlussfolgerung ist, dass Italien systematisch falsche Betriebsannahmen zugrunde gelegt hat … und nun ohne laufende finanzielle Unterstützung der Gruppe zahlungsunfähig ist.“ Auch die Verbindlichkeiten in Deutschland würden eine erhebliche Belastung darstellen. SkyNews schreibt weiter, dass Wefox plane, seine Aktivitäten in Italien und Deutschland zu reduzieren und Geschäftsbereiche in Polen sowie ein Joint Venture in der Schweiz zu verkaufen.

Das Unternehmen, unterstützt von großen Investoren wie Mubadala und Omers Ventures, hat fast 3 Millionen Kunden. Trotz der finanziellen Turbulenzen sieht Hartigan Hoffnung in den Umstrukturierungsbemühungen, die langfristig zu einer nachhaltigen Position führen könnten. Jedoch bleibt die finanzielle Lage angespannt, da steigende Anforderungen an Barmittel und regulatorische Vorschriften das Unternehmen weiter belasten.

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Wefox, gegründet 2015, verzeichnete in den letzten Jahren starkes Wachstum und sicherte sich bedeutende Finanzierungen. Auf Anfrage von Sky News weigerte sich Wefox, Fragen zu seiner Insolvenzwarnung an die Aktionäre zu beantworten und sagte: „Wefox äußert sich nicht zu Gerüchten oder Spekulationen.“ Stattdessen wurde die fortlaufende Unterstützung durch den Vorstand und Investoren betont.