AOK, Allianz und Sparkasse als Arbeitgeber für Nachwuchskräfte attraktiv
Die HR Marktforschung hat erneut rund 15.000 Schülerinnen und Schüler nach den attraktivsten Arbeitgebern gefragt. In den Top 30 der deutschen Unternehmen konnte sich aus der Versicherungs- und Finanzbranche die AOK, Allianz und die Sparkassen Gruppe platzieren. Ganz vorne im Ranking platzieren sich hingegen die Polizei, Adidas, mehrere Autobauer - und die Bundeswehr.
Jährlich ermittelt das sogenannte Trendence-Schüler*innen-Ranking, welche Arbeitgeber in Deutschland für Schülerinnen und Schüler attraktiv sind. Rund 15.000 Schülerinnen und Schüler wurden für die diesjährige Umfrage befragt. Und wieder zeigt sich, dass ein Dreiklang aus Sicherheitsaufgaben, Sportartikeln und Autos bei den jungen Menschen, die noch die Schulbank drücken, besonders attraktiv ist. An der Spitze steht wie im Vorjahr die Polizei, bei der 11,4 Prozent auf die Frage „Bei welchen dieser Arbeitgeber würdest du dich am ehesten bewerben?“ positiv geantwortet haben. Es folgen Adidas mit 10,0 Prozent Zustimmung, die BMW Group mit 9,8 Prozent und Porsche mit 8,8 Prozent. Das teilt die PR-Beratung HR-Präsenz per Pressetext mit.
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Blickt man darauf, welche Versicherer sich im Feld der Top-50-Unternehmen platzieren, wird das Feld aber schon dünn. Die Allianz als Platzhirsch der Branche findet sich immerhin auf Rang 22 ein und konnte sich gegenüber der Vorjahres-Umfrage deutlich verbessern, als man noch auf Rang 33 landete. 2,3 Prozent der Befragten würden sich am ehesten bei der Allianz bewerben: Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 0,7 Prozentpunkten. Noch besser im Teilnehmerfeld platziert sich lediglich eine Krankenkasse bzw. mehrere Ortskrankenkassen: Die AOK landet mit 2,9 Prozent der Stimmen auf Rang 19. Ein weiterer Versicherer findet sich nicht unter den Top-50-Platzierten.
Bei den Banken haben es immerhin vier Institute in die Liste der 50 attraktivsten Arbeitgeber geschafft. Die Sparkassen Gruppe platziert sich auf Rang 30 (1,6 Prozent), die Deutsche Bank auf Rang 34 (1,5 Prozent). Die Commerzbank und die Deutsche Bundesbank finden sich gemeinsam auf Rang 41 (je 1,2 Prozent) wieder.
Im Branchenranking sicherte sich der Handel mit einem Anteil von 32,1 Prozent und einem deutlichen Plus von 7,8 Prozentpunkten erstmals die Spitzenposition als attraktivste Arbeitgeberbranche. Der Öffentliche Dienst rutschte dagegen vom Platz an der Sonne auf den zweiten Rang ab (-7,6%), während die Automobilindustrie den dritten Platz auf dem Siegertreppchen eroberte. Mit deutlichem Abstand folgen Arbeitgeber aus dem Gesundheitssektor, die zunehmend an Attraktivität verlieren.
Während die Bundeswehr als potentieller Arbeitgeber deutlich an Attraktivität verlor, was die Studienmacher auch auf den Ukraine-Krieg und die Sicherheitssituation zurückführen, konnten Unternehmen aus der Handelsbranche im Trendence-Ranking stark zulegen. So schaffte es die Kosmetikkette Douglas in die Top Ten, indem sie von Platz 14 auf Platz 8 aufstieg. Ähnlich konnte die Drogeriekette dm sieben Plätze gutmachen und landete auf Position 14. Der beste Neueinsteiger ins Ranking ist das Reiseunternehmen AIDA, das direkt auf Platz 16 einstieg.
Das Ranking zeigte erneut starke geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Berufswünschen. Mädchen bevorzugen vor allem Berufe im Handel: Im geschlechtsspezifischen Ranking liegen Arbeitgeber aus dem Handel mit einem Anteil von 42,8 Prozent klar vorne, während nur 18,2 Prozent der Jungs an dieser Branche interessiert sind. Jungs zieht es eher in die Automobilbranche (38,1 Prozent gegenüber 16,9 Prozent bei den Mädchen). Die beliebtesten Arbeitgeber bei Mädchen sind die Polizei und Douglas, während Jungs am liebsten bei Adidas und Porsche arbeiten möchten.
Neben dem Gehalt sind für junge Schülerinnen und Schüler vor allem genügend Freizeit und ein guter Kollegenzusammenhalt entscheidend. Dabei unterscheiden sich die Ansprüche zwischen Mädchen und Jungs. Mädchen legen großen Wert auf Jobsicherheit und eine sinnvolle Tätigkeit bei der Wahl ihres ersten Arbeitgebers. Jungs hingegen achten neben dem Gehalt vor allem auf individuelle Karriereperspektiven. Interessant ist auch, dass 83,9 Prozent der Mädchen Vielfalt und Diversity bei der Berufswahl wichtig finden, während dies für „nur“ 69,9 Prozent der Jungen von Bedeutung ist.
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Hintergrund: Für das Ranking wurden mehr als 15.000 Schüler und Schülerinnen aus den Klassen 8 bis 13 befragt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug zum Zeitpunkt der Befragung 17,3 Jahre. 35,4 Prozent streben das Abitur an, 39,0 Prozent die Mittlere Reife, 15,4 Prozent den Hauptschulabschluss sowie 10,3 Prozent die Fachhochschulreife. 48,9 Prozent der Befragten waren männlich, 49,1 Prozent weiblich und 2,1 Prozent gaben an, divers zu sein.