Die Kfz-Versicherer mit der höchsten BaFin-Beschwerdequote
Verti, Bavaria Direkt und Allianz Direct haben in der Sparte Kfz-Versicherung die höchsten Beschwerdequoten bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Jahr 2023. Alle drei Versicherer liegen mit ihren Quoten deutlich über dem Branchendurchschnitt - insgesamt gingen 1.552 Beschwerden über Kfz-Versicherer ein.
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Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat im Jahr 2023 erneut mehr Beschwerden über Kfz-Versicherer bearbeitet. Die Zahl der abschließend bearbeiteten Beschwerden stieg von 1.143 auf 1.552 Eingänge: ein Plus von 35,78 Prozent. Das geht aus der aktuellen Beschwerdestatistik der Behörde hervor. Das Versicherungsjournal hatte zuerst auf die Zahlen aufmerksam gemacht.
Insgesamt verteilen sich die Beschwerden über einen Bestand von 134,6 Millionen Verträgen, wobei die BaFin die jeweilige Vertragszahl eines Versicherers zum Jahresende des Vorjahres ausweist. Die Beschwerdequote über alle Versicherer hinweg ist damit auf 1,15 Beschwerden je 100.000 Verträge gestiegen.
Die Versicherer mit der höchsten Beschwerdequote
Beim Blick auf die Versicherer mit der höchsten Beschwerdequote ist zu beachten, dass gerade im Kfz-Segment nicht alle Versicherer ihren Bestand an Verträgen ausweisen. Das trifft etwa auf die HanseMerkur Allgemeine (4 Beschwerden) und Digitalversicherer wie Nexible (6 Beschwerden) oder FreeYou (4 Beschwerden) zu. Auch können sich bei Versicherern mit sehr kleinem Bestand schon wenige Beschwerden negativ auswirken.
Auffallend bei den Ergebnissen ist, dass Direktversicherer die höchsten Beschwerdequoten ausweisen. So liegt die Verti Versicherung AG mit 125 Beschwerden und einem Bestand von 1,7 Millionen Verträgen an der Spitze. Sie weist eine Beschwerdequote von 7.33 Beschwerden je 100.000 Verträge auf. Die Bavaria Direkt kommt auf eine Beschwerdequote von 6,33. Es folgt die Allianz Direct mit 31 Beschwerden und einer Beschwerdequote von 5,28.
Beim Blick auf die Branchengrößen ist zu beachten, dass die BaFin die einzelnen Unternehmenstöchter getrennt ausweist. Die HUK-Coburg als Branchenführer ist mit drei Versicherern aufgeführt: Die HUK-Coburg Allgemeine Versicherung (11,24 Millionen Verträge) erhielt 181 Beschwerden und hat somit eine leicht überdurchschnittlich hohe Beschwerdequote von 1,61. Die HUK24 AG mit 5,44 Millionen Verträgen erhielt 73 Beschwerden, was eine Quote von 1,34 bedeutet. Darüber hinaus findet sich noch die HUK-Coburg Unternehmensgruppe in der Tabelle, der 7,38 Millionen Verträge zugerechnet werden und 82 Beschwerden: Das bedeutet eine Beschwerdequote von 1,11 Beschwerden pro 100.000 Verträge.
Damit kommt die HUK auf 336 Beschwerden über rund 24,06 Millionen Verträge gerechnet. Das bedeutet für den Branchenführer eine Beschwerdequote von knapp 1,40.
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Die Allianz als zweitgrößter Autoversicherer nach versicherten Autos wird mit der Allianz Versicherung (knapp 12,9 Millionen Verträge) und der Allianz Direct (587.086 Verträge) in der BaFin-Statistik ausgewiesen. Beide Versicherer kommen zusammen auf 105 Beschwerden und knapp 13,49 Millionen Verträge, was eine Beschwerdequote von 0,78 bedeutet: also unter dem Marktdurchschnitt liegt. Auch die ADAC Autoversicherung gehört als Tochtergesellschaft der Allianz Versicherungs-AG streng genommen zur Unternehmensgruppe (35 Beschwerden auf knapp 1,8 Millionen Verträge, was eine Beschwerdequote von 1,94 bedeutet).