Die Pläne der Bundesregierung, auf das sogenannte Generationenkapital zu setzen, um zukünftig die Rentenkasse zu entlasten, stoßen nun auch auf heftige Kritik aus den Bundesländern. So will das Bundesland Hessen auf der Sitzung des Finanzausschuss des Bundesrats (21.06.2024) einen Antrag einbringen, der für ein anderes Modell zur Stärkung der Altersvorsorge wirbt: die Deutschland-Rente.

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Der hessische Finanzminister, Prof. Dr. R. Alexander Lorz (CDU), formuliert seine Kritik am Generationenkapital so: „Aktien sind ein gutes Instrument zur Altersvorsorge, aber ein Kauf auf Pump kann nicht die Lösung sein. Die Alterssicherung ist zu wichtig, um damit zu spekulieren.“ Lorz kritisiert das Generationenkapital der Ampel-Regierung, das auf Kreditfinanzierung setzt und somit Risiken birgt, die Verbraucherschützer normalerweise ablehnen.

Konzept der Deutschland-Rente

Die Deutschland-Rente wurde erstmals 2018 von der hessischen Landesregierung vorgeschlagen (Versicherungsbote berichtete). Sie sieht vor, dass ein Deutschlandfonds, privatwirtschaftlich geführt und unter öffentlicher Aufsicht, ein kostengünstiges Standardprodukt für die Altersvorsorge anbietet. Der Fonds soll langfristig orientierte Aktienanlagen fördern und dadurch höhere Renditen ermöglichen, ohne hohe Garantiekosten, die in der aktuellen privaten Altersvorsorge üblich sind. „Wir müssen bessere Rahmenbedingungen für die private Altersvorsorge schaffen“, so Lorz.

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Ziele und Vorteile

Hessen möchte mit der Deutschland-Rente eine automatische Beteiligung der Bürger an der kapitalgedeckten Altersvorsorge einführen, die jedoch ein Opt-out ermöglicht. Der Staat soll die private Vorsorge durch Zulagen oder Steuervorteile unterstützen. Die geplante Reform soll bestehende private Angebote ergänzen und gegen überhöhte Kosten schützen. Lorz fordert die Bundesregierung auf, diesen Ansatz im Interesse der Bürger zu prüfen und umzusetzen.