Die niedrigsten Vertriebskosten fallen für einen Vertriebsweg an, den die Versicherer in den letzten Jahren beständig abgebaut haben: dem angestellten Außendienst. Der Medianwert liegt bei 2,81 Prozent der Bruttobeitragssumme von 6,3 Milliarden Euro, und im teuersten Quantil liegen die Kosten bei 3,70 Prozent. Das günstigste Quantil läuft sogar mit Kosten von nur 2,22 Prozent ein. Der Mittelwert liegt bei 3,64 Prozent der Beitragssumme. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Vertriebler in einen festen Angestelltenverhältnis stehen und entsprechend ein Gehalt vom jeweiligen Versicherer beziehen: ein Grund, weshalb die Versicherer diesen Vertriebskanal nach und nach abgebaut haben.

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Aufwendungen für die unterschiedlichen Vertriebswege bei Versicherungsanlageprodukten im Verhältnis zur Beitragssumme, Werte gerundetNach Daten der BaFin

Die Ausschließlichkeit kommt auf einen Medianwert von 3,92 Prozent Vertriebskosten, der sich auf eine Beitragssumme von 32,0 Milliarden Euro bezieht. Beim teuersten Viertel der Versicherer liegen die Kosten bei 4,71 Prozent, beim günstigsten Viertel bei 3,51 Prozent. Das gewichtete Mittel liegt bei 5,58 Prozent.

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Versicherungsmakler: hohe Differenz zwischen teuerstem und günstigstem Quantil

Auffallend bei den Versicherungsmaklern ist, dass der Medianwert höher liegt als bei den Ausschließlichkeitsvertretern: bei 4,22 Prozent. Aber zugleich deuten die Werte auf eine hohe Spannbreite der Kosten hin. Im teuren Quantil liegen die Makler mit 5,49 Prozent deutlich über den Vertretern, im Quantil der günstigsten Versicherer mit 2,90 Prozent hingegen deutlich unter den Vertriebskosten der Vertreter in diesem Segment mit 3,51 Prozent. Das gewichtete Mittel liegt bei 5,17 Prozent. Die Zahlen beziehen sich auf eine Beitragssumme von 9,5 Milliarden Euro.
Die hohe Spannbreite zeigt, dass die Kosten differenziert betrachtet werden müssen: zu den Gründen für die Kostenspreizung macht die BaFin keine Angaben. Allerdings setzen die Lebensversicherer auch verschiedene Schwerpunkte, wie intensiv sie mit Maklern kooperieren, was sich auf die Bereitschaft zur Vergütung auswirken könnte. Hierzu wären weitere Analysen wünschenswert.

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