Ein Fuchsbau kennzeichnet sich durch verschiedene Fluchtwege. Nun deutet sich an, welche Strategie wefox anwenden wird, um aus der Krise zu kommen. Wefox-CEO Mark Hartigan warnte Investoren im Mai vor einer drohenden Insolvenz. Damals hieß es, wefox plane, seine Aktivitäten in Italien und Deutschland zu reduzieren und Geschäftsbereiche in Polen sowie ein Joint Venture in der Schweiz zu verkaufen (Versicherungsbote berichtete).

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Doch es kommt anders. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde auf der ausserordentlichen Generalversammlung der wefox Holding AG ein radikaler Sparkurs beschlossen. Konkret bedeutet das:

  • Rückzug von wefox aus dem deutschen Markt
  • Die wefox Insurance AG zählt nicht mehr zum Kerngeschäft und soll sich von Portfolien trennen, die „nicht ihrer zukünftigen Risikobereitschaft entsprechen“. Den Beginn soll das Polen-Geschäft machen.
  • Schließung der Technologiezentren in Spanien und Frankreich
  • Verschlankung des Management-Teams: Mehrere Mitglieder der Geschäftsführung und des oberen Führungsteams von wefox, darunter Group CFO Jon Wismer, werden das Unternehmen in den kommenden Monaten verlassen.

Was bleibt von wefox übrig?

Das Italien-Geschäft soll erhalten bleiben und „eine Transformation durchlaufen, um seine Rentabilität zu verbessern.“ Die Marktpositionen in den Niederlanden, Österreich und der Schweiz sollen ebenfalls erhalten und sogar ausgebaut werden. Wefox wolle sich „nur noch auf Märkte konzentrieren, in denen es profitable Geschäftstätigkeiten von kritischer Größe hat oder auf dem besten Weg ist, diese innerhalb der nächsten 12 Monate zu erreichen“.

Um die „laufenden Umstrukturierungsbemühungen zu unterstützen“, stellten Investoren frisches Kapital in Höhe von 25 Millionen Euro bereit. Der Verkauf von Vermögenswerten, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, soll für weitere Mittel sorgen.

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„Die Umstrukturierung von wefox war tiefgreifend, aber notwendig“, so Executive Chairman Mark Hartigan. Hartigan wurde auf der ausserordentlichen Generalversammlung der wefox Holding AG in seinem Amt bestätigt und wird es mindestens bis Jahresende weiterführen. Neu im Verwaltungsrat sind Nikolaus Frei und Richard Watts. Alle zur Wiederwahl stehenden Mitglieder des Verwaltungsrats mit grosser Mehrheit bestätigt.