AssCompact kürt jährlich die „besten Versicherer aus Maklersicht“ in verschiedenen Sparten. Im privaten Schaden- und Unfallgeschäft erhält die Wohngebäudeversicherung in diesem Jahr besondere Beachtung. Die jüngsten Hochwasser in Süddeutschland und wenige Wochen später im Saarland haben gezeigt, dass auch Versicherungsmakler eine besondere Verantwortung tragen, Hauseigentümer über Elementargefahren aufzuklären und entsprechenden Versicherungsschutz zu empfehlen. Andernfalls drohen Haftungsfallen, da der Verlust des Hauses den finanziellen Ruin bedeuten kann, besonders wenn es über einen Kredit finanziert ist. Auch bei den jüngsten Überschwemmungen wurden Immobilien so stark beschädigt, dass von einem Totalschaden gesprochen werden muss: Der Wiederaufbau kann sechs- bis siebenstellige Summen verschlingen.

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Mit Blick auf die AssCompact-Studie könnte angeregt werden, die Absicherung von Elementarschäden gesondert zu betrachten. Die Versicherer zeigen bereits in der Annahmepraxis große Unterschiede, wem unter welchen Bedingungen Schutz gewährt wird. Auch in der Schadenregulierung, wo Makler oft einen wichtigen Kontaktkanal bilden, gibt es Unterschiede. Diese Kriterien flossen indirekt in die Zufriedenheit mit den Produktgebern ein, die nach verschiedenen Leistungskriterien abgefragt wurde. Zunächst wurde jedoch untersucht, an welche Versicherer die Maklerinnen und Makler das meiste Geschäft vermitteln. Hierfür wurden die Antworten von 308 Vermittlern ausgewertet, die im Mai 2024 die Fragen beantwortet haben.

Die Wohngebäudeversicherer mit den größten Geschäftsanteilen

Um herauszufinden, von welchen Wohngebäudeversicherer die Maklerinnen und Makler die meisten Produkte vermitteln, wurde wie in den Studien zuvor das sogenannte Share of Wallet-Verfahren angewendet. Die Vermittler wurden gebeten, zu ihren präferierten Anbietern jeweils ihre Geschäftsanteile (nach Stück) in Prozent für das letzte Geschäftsjahr anzugeben. Diese Prozentwerte wurden dann in Punkte umgerechnet, wobei die Umfrageteilnehmer dann maximal 100 Punkte auf alle Gesellschaften verteilen konnten. Aus den Ergebnissen haben die Tester dann wiederum einen Indexwert ermittelt. Der Anbieter mit den meisten Nennungen erhielt 100 Punkte, die weiteren Anbieter wurden davon prozentual nach ihren Abständen abgestuft.

Die Domcura hält im Wohngebäudesegment seit Jahren den Spitzenplatz und konnte sich auch in diesem Jahr wieder behaupten, sodass sie 100 Punkte erringen konnte. Doch die Verfolger konnten allesamt Marktanteile hinzugewinnen. Die Alte Leipziger schiebt sich mit 59,7 Punkten auf Rang zwei: im Jahr zuvor hatte sie mit dreißig Punkten noch den dritten Platz. Dort steht nun die VHV: obwohl sie den Silberrang verlor, konnte auch sie Geschäftsanteile dazugewinnen und verbesserte sich von 35,4 auf 48,6 Punkte.

Auch die nachfolgenden Versicherer machen Anteile gut. Die Axa konnte ihre Punktzahl von 23,5 auf 47,5 steigern und scheitert damit nur knapp an einem Podestplatz. Es folgt die Konzept und Marketing GmbH (K&M): ein mittelständischer Versicherungsanbieter, der Versicherungskonzepte in Kooperation mit anderen Versicherern entwickelt und in Hannover beheimatet ist. K&M steigert sich von 26,2 auf 30 Punkte, tauscht aber mit der Axa gegenüber dem Vorjahr die Plätze, da diese noch stärker wachsen konnte. Auch die R+V (23,6 Punkte) und die Concordia (18,7 Punkte) gewinnen Marktanteile hinzu.

Die Top Ten der Wohngebäudeversicherer 2024

  1. Domcura (100 Punkte)
  2. Alte Leipziger (59,7 Punkte)
  3. VHV (48,6 Punkte)
  4. Axa (47,5 Punkte)
  5. K&M (30,0 Punkte)
  6. R+V (23,6 Punkte)
  7. Concordia (18,7 Punkte)
  8. Interrisk (18,4 Punkte)
  9. Grundeigentümer Versicherung (GEV) (16,0 Punkte)
  10. Allianz (15,5 Punkte)

Schadenregulierung erhält neues Gewicht

Zusätzlich zu den Geschäftsanteilen wurden erneut die Zufriedenheit mit den Produktgebern nach 13 Leistungskriterien gefragt. Dabei wurden die Makler auch gebeten, die Kriterien nach ihrer Relevanz unterschiedlich zu gewichten. Hierbei zeichnet sich eine Verschiebung der Präferenzen ab. Die Produktqualität landet auf Platz 1 der wichtigsten Leistungskriterien, gemessen daran, dass die Verträge umfassenden Schutz und transparente Bedingungen bieten.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist zweitwichtigstes Kriterium. Auch wenn in der Maklerbranche selbst immer wieder betont wird, dass bei der Bewertung eines Vertrages Leistung vor Beitragshöhe geht, könnte das damit zusammenhängen, dass speziell in den höheren Risikozonen Zürs 3 und Zürs 4 Hauseigentümer mitunter schwer bezahlbaren Schutz finden bzw. sehr hohe Prämien akzeptieren müssen. Als dritter Faktor taucht nun die Schadenregulierung erstmals in den Top-3-Kriterien auf. Hier könnten die Erfahrungen aus den jüngsten Katastrophen dazu beigetragen haben, dass dieser Punkt stärker gewichtet wird: Gerade nach dem Hochwasser im Ahrtal 2021 wurde Kritik an Versicherern laut, dass sie zu langsam und nicht umfassend regulieren.

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Doch zusammenfassend berichtet AssCompact, dass die Gesamtzufriedenheit der Makler mit den Versicherern hoch sei. So gehe es auf den vorderen Plätzen sehr eng zu. Der Digitalversicherer Rhion verteidigt seinen Spitzenplatz aus dem letzten Jahr, teilt diesen jedoch mit der VHV. Rhion punktet bei der Abwicklung im Neugeschäft und der Tarifflexibilität, während die VHV beim Angebotsrechner überzeugt. Allerdings bemängeln die Befragten bei Rhion die Angebotsunterlagen.

Zur Studie: Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD - Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2024“ wurde vom 07.05.2024 bis zum 17.05.2024 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 308 Vermittlerinnen und Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein. Die Studie kann zum Einzelpreis von 2.500 Euro zzgl. MwSt. auf der Webseite von AssCompact erworben werden.

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