Die deutschen Hausrat-, Wohngebäude- und Industrieversicherer haben 2023 rund 5,7 Milliarden Euro für Schäden durch Stürme und Hagel gezahlt. Auf die Sachversicherung sei dabei das Gros von 3,7 Milliarden Euro entfallen, die verbleibenden zwei Milliarden Euro betrafen die Kfz-Versicherung. Schäden in Höhe von rund 2,7 Milliarden Euro seien durch Sturm und Hagel entstanden. Erweiterte Naturgefahren wie Starkregen oder Hochwasser hätten die Versicherer rund eine Milliarde Euro gekostet. Die meisten Schäden habe es in Nordrhein-Westfalen (215 Millionen Euro) gegeben. Darauf folgen Hessen (160 Millionen Euro) und Bayern (137 Millionen Euro). Das geht aus Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.

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Eine Wohngebäudeversicherung schützt die versicherten Hauseigentümer vor Risiken wie Sturm und Hagel, nicht aber vor sogenannten Elementargefahren: zum Beispiel Hochwasser, Starkregen oder Erdrutsch. Zusätzlich muss eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen werden, die als eigenständiger Vertrag oder Zusatzbaustein zu einer Wohngebäude-Police erhältlich ist. Doch ein solches Upgrade besteht in Deutschland etwa für jedes zweite Gebäude.

52 Prozent versichert - mit großen Differenzen zwischen Bundesländern

Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aktuell berichtet, sind in Deutschland nur 52 Prozent der Gebäude gegen Elementarschäden versichert. Das gehe aus vorläufigen Daten von Gebäudeversicherern für das Jahr 2023 hervor. Doch dabei zeigen sich von Bundesland zu Bundesland erhebliche Unterschiede.

Nahezu vollständig abgesichert sind die Häusle-Besitzerinnen und Besitzer in Baden-Württemberg. Hier genießen 94 Prozent aller Gebäude den Schutz durch eine Elementar-Police. Die hohe Versicherungsdichte in dem Bundesland hat auch historische Gründe. Schließlich bestand bis zum Jahr 1993 eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden, sodass viele Eigentümer noch Verträge aus dieser Zeit halten und weiterführen.

Zum Bundesland mit der zweitbesten Elementarpolice-Quote herrscht da schon ein deutlicher Abstand. In Nordrhein-Westfalen genießen 58 Prozent der Gebäude Schutz. Es folgen gleichauf Thüringen und Hessen mit je 54 Prozent Absicherung auf dem dritten Rang.

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Weit problematischer sieht es hingegen im Norden Deutschlands aus. Hier sind die Schlusslichter unter den Bundesländern zu finden: In Bremen ist nur etwa jedes dritte Haus gegen Elementarschäden versichert (33 Prozent). In Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen mit jeweils 35 Prozent sieht es nur marginal besser aus. Auch in Hamburg (39 Prozent) und Schleswig-Holstein (41 Prozent) ist die Versicherungsdichte noch sehr ausbaufähig.