Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist für alle, die auf ihr Einkommen angewiesen sind, von entscheidender Bedeutung. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bietet hierbei einen essenziellen Schutz, falls man aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr in der Lage ist, seiner beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Die Verbraucherzeitschrift „Finanztest“ hat auch im Jahr 2024 BU-Policen unter die Lupe genommen. Von den ingesamt 67 Angeboten wurden stolze 38 Tarife mit „sehr gut“ bewertet.

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Die BU-Testergebnisse

„Finanztest“ vergab 57 Prozent der untersuchten Tarife die Note „sehr gut“. Die besten Tarife erzielten eine Bewertung von 0,9, darunter die Tarife der DBV (SDV), Europa (E-BU), Hannoversche (Premium-Tarife), HDI (Ego Top) und LV1871 (Golden BU). Bemerkenswert ist, dass keine Tarife mit „ausreichend“ oder „mangelhaft“ bewertet wurden, was auf die generell hohe Qualität der Angebote hinweist.

Die Bewertung der Tarife basiert auf einer Skala, die Schulnoten ähnelt: Je niedriger die Note, desto besser der Tarif. Ein gutes Ergebnis im „Finanztest“ ist daher ein verlässlicher Hinweis auf die Qualität der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Große Preisunterschiede bei den Jahresbeiträgen

Die Preisunterschiede bei den BU-Versicherungen sind enorm. Im Test wurden Modellkunden mit unterschiedlichen Berufen und Rentenhöhen betrachtet. Ein 30-jähriger Controller, der eine Monatsrente von 2.000 Euro bis zum Alter von 67 Jahren vereinbart, zahlt je nach Anbieter zwischen 643 Euro und 3.071 Euro Jahresbeitrag. Diese enormen Unterschiede zeigen, wie wichtig ein Vergleich der verschiedenen Tarife ist.

Die 50-Prozent-Hürde und der Leistungsantrag

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn der Versicherte seine berufliche Tätigkeit für einen längeren Zeitraum zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kann. An dieser Hürde scheiterten jedoch viele Leistungsanträge. Deshalb sei es entscheidend, dass der Leistungsantrag gut vorbereitet werde. „Es ist sinnvoll, sich für den Leistungsantrag Hilfe zu holen, etwa bei einer Verbraucherzentrale oder einem unabhängigen Versicherungsberater. Im Fall einer Ablehnung kann eine Klage vor Gericht erfolgreich sein“, erklärt Beate Bextermöller, Projektleiterin des Tests bei Finanztest. Dazu gehöre die Vorlage von Gutachten durch Fachärzte, die bestätigen, dass der Beruf für mindestens sechs Monate zu weniger als 50 Prozent ausgeübt werden kann.

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