Wer sind die Branchengrößen der Versicherer in Europa? Verschiedene Medien und Branchendienste veröffentlichen regelmäßig Listen dazu. Neben der F.A.Z. hat kürzlich auch die spanische Mapfre Group ein solches Ranking präsentiert. Eine Überraschung zeigt sich in der Lebensversicherung: Hier führt nicht die Allianz die Rangliste an, obwohl sie von der F.A.Z. als größte Versicherungsgruppe Europas bezeichnet wird. Über alle Sparten und die Vermögensanlage hinweg, hält die Allianz ihre Konkurrenz deutlich auf Distanz. Mit einem Bruttoumsatz von 161,7 Milliarden Euro erlöst sie fast doppelt so viel wie die Axa mit 78,85 Milliarden Euro.

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In der Lebensversicherung triumphiert jedoch die Axa über die Allianz, wie eine aktuelle Auswertung der Mapfre Group zeigt. Auf die Daten hat zuerst das Versicherungsjournal aufmerksam gemacht. Der Umsatz wird hierbei nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) ausgewiesen. Berücksichtigt werden vereinfacht die Prämieneinnahmen, die das Unternehmen innerhalb eines Jahres aus Versicherungsverträgen erzielt, abzüglich Rückerstattungen, Stornierungen, Vertriebs- und Rückversicherungsaufwendungen. Das Vermögensverwaltungsgeschäft, welches sich nicht auf Versicherungen bezieht, wird ausgeklammert. Dies hätte die Rangliste vermutlich zugunsten der Allianz verändert.

In konkreten Zahlen hat die Axa im Jahr 2023 in der Lebensversicherung einen Versicherungsumsatz von 29,593 Milliarden Euro erzielt, was zwar einen deutlichen Einbruch gegenüber 2022 bedeutet (30,572 Milliarden), aber immer noch für einen beachtlichen Vorsprung vor der Allianz reicht. Die Münchener haben ebenfalls eingebüßt, denn nach 23,114 Milliarden Euro im Vorjahr konnten sie nur noch 22,589 Milliarden erlösen. Auf Rang drei platziert sich die Generali: als einziger Lebensversicherer auf dem Podium konnten die Italiener wachsen und verbesserte sich von 16,997 Milliarden Euro auf 18,979 Milliarden Euro (+11,7 Prozent).

Die zehn größten Lebensversicherer Europas nach Versicherungsumsatz (IFSR 17-Standard).Mapfre / Versicherungsbote

Auf Rang vier platziert sich die CNP Assurances (Caisse Nationale de Prévoyance), einer der großen Versicherer in Frankreich. Ursprünglich ein staatliches Unternehmen, ist sie mittlerweile an der Börse notiert, mit der französischen Caisse des Dépôts als Hauptaktionär. Die Caisse des Dépôts ist ein staatliches Institut, das dem französischen Parlament unterstellt ist. Vergleichbar ist CNP folglich mit den öffentlichen und Sparkassen-Versicherern in Deutschland, wenn auch anders organisiert. Der vor allem regional sehr starke Versicherer konnte 2023 in der Lebensversicherung 10,198 Milliarden Euro an Beiträgen einsammeln, nachdem es im Vorjahr noch 10,717 Milliarden Euro waren.

Die Ränge fünf und sechs gehen dann wieder in den DACH-Raum: Die Zurich ist auch in Deutschland einer der führenden Lebensversicherungs-Anbieter und erlöste 10,169 Milliarden Euro, was ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr bedeutet (9,550 Milliarden Euro). Dann folgt die Talanx Gruppe mit Sitz in Hannover, unter anderem bekannt für die Marken HDI und Neue Leben. Sie steigerte ihren Versicherungsumsatz von 9,925 Milliarden auf 10,009 Milliarden Euro.

Den siebten Rang belegt die Aviva mit Sitz in London, die das Altersvorsorge-Geschäft vor allem in Großbritannien, Kanada und Irland betreibt. Sie ist der größte Anbieter von Lebens- und Rentenversicherungen im Königreich und hatte gegenüber dem Vorjahr leichte Einbußen: Der Umsatz sank von 7,979 Milliarden Euro auf 7,951 Milliarden. Der achte Rang geht mit Legal & General ebenfalls an einen britischen Lebensversicherer, der stark auf das Lebens- und Rentenversicherungsgeschäft spezialisiert ist und auch in London seinen Hauptsitz hat. 7,287 Milliarden Euro bedeuten einen deutlichen Zuwachs des Versicherungsumsatzes gegenüber dem Vorjahr (6,713 Milliarden Euro).

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Die Niederlande sind nicht nur beim Fußball Geheimfavorit, sondern auch bei den Versicherern, wo sie einige bedeutsame und international erfolgreiche Anbieter vorweisen kann. Auch bei den Lebensversicherern kann sie mit der Nationale-Nederlanden einen Akteur in den Top Ten platzieren. 6,584 Milliarden Euro bedeuten ein leicht verbessertes Ergebnis für den Versicherer mit orangenem Logo und Sitz in Den Haag (Vorjahr: 6,389 Milliarden). Einen enormen Sprung zeigt die Swiss Life auf Rang zehn, die um fast 15,6 Prozent zulegen konnte und 6,457 Milliarden Euro einsammelt (Vorjahr: 5,586 Milliarden Euro).