Die Meinungen zur Dämpfung der steigenden Sozialversicherungsbeiträge in den nächsten zehn Jahren sind in Deutschland gespalten. Dies geht aus den neuesten Ergebnissen des DIA-Deutschland-Trends hervor, bei dem vier Reformvorschläge zur Abstimmung gestellt wurden, um den bis 2035 voraussichtlich um 7,5 Prozentpunkte steigenden Gesamtbeitragssatz für die Sozialversicherung abzumildern.

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Die größte Zustimmung fand der Vorschlag eines neuen Generationenvertrags in der Pflegeversicherung, der vorsieht, dass Jüngere ihr Pflegerisiko durch private Vorsorge weitgehend eigenständig absichern. Dieser Vorschlag, der vom Verband der privaten Krankenversicherer ins Gespräch gebracht wurde, wurde von 41 Prozent der Befragten unterstützt. Besonders ältere Befragte zeigten eine höhere Zustimmung: 48 Prozent der 60-Jährigen und Älteren waren dafür, während es bei den 18- bis 29-Jährigen 34 Prozent waren.

Ein Ausgabendeckel in der gesetzlichen Krankenversicherung, der an die jeweiligen Einnahmen gekoppelt wäre, wurde von 39 Prozent der Befragten befürwortet, während 31 Prozent dagegen waren. Besonders die Jüngeren (18 bis 29 Jahre) lehnten diesen Vorschlag mehrheitlich ab.

Die beiden anderen Reformvorschläge stießen auf mehrheitliche Ablehnung. Nur 22 Prozent der Befragten fanden es akzeptabel, von der Festschreibung des Rentenniveaus bei 48 Prozent abzukehren, während 43 Prozent dies ablehnten. Ebenso wurde der Vorschlag, die Ausgaben der Krankenkassen für Menschen mit Bürgergeld aus Steuermitteln zu erstatten, von 40 Prozent der Befragten abgelehnt und nur von 31 Prozent befürwortet.

DIA-Sprecher Klaus Morgenstern erklärte: „Die Umfrage zeigt, vor welch schwieriger Aufgabe die Politik steht, wenn es darum geht, die Sozialversicherungen zukunftsfest aufzustellen und dabei eine Mehrheit der Bevölkerung mitzunehmen. Umso unverständlicher ist es, dass in der Rentenversicherung mit dem Rentenpaket II eine weitere Ausweitung der künftigen Beitragsbelastung in Kauf genommen wird. Die dauerhafte Haltelinie beim Rentenniveau befeuert mittelfristig den Beitragsanstieg zusätzlich.“

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Über die Studie:
Die repräsentative Umfrage im DIA-Deutschland-Trend wurde von INSA Consulere im Zeitraum vom 26. Juni bis zum 1. Juli 2024 durchgeführt und umfasste 2.006 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren. Sie wurde als Online-Befragung durchgeführt.