Im ersten Halbjahr 2024 meldeten sich Deutschlands Arbeitnehmer häufiger krank. Durchschnittlich rund zehn Fehltage verursachten die Beschäftigten. Die Hälfte der Erwerbstätigen war im Zeitraum von Januar bis einschließlich Juni mindestens einmal krankgeschrieben. Das geht aus der aktuellen Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit hervor. Für die Analyse wertete das Berliner Iges-Institut die Daten von 2,25 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus.

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Damit lag der Krankenstand bei 5,7 Prozent (2023: 5,5 Prozent). Das bedeutet: An jedem Tag von Januar bis Dezember waren im Durchschnitt 57 von 1.000 Arbeitnehmern krankgeschrieben. Bereits 2023 hatte die DAK-Gesundheit den höchsten Wert seit zehn Jahren gemessen.

Den größten Sprung der Fehltage habe es bei psychischen Erkrankungen gegeben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es bei den Fehltagen aufgrund von Depressionen oder Anpassungsstörungen einen Anstieg um 14,3 Prozent. Während Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen in der ersten Jahreshälfte 2023 rund 159 Fehltage je 100 Versicherte verursachten, waren es von Januar bis Juni 2024 rund 182 Tage. Bei weiblichen Beschäftigten sind psychische Erkrankungen für den Krankenstand besonders bedeutsam. Bei Frauen liegt der Anteil von psychischen Erkrankungen am Krankenstand bei 21 Prozent, bei Männern bei 14,5 Prozent.

„Der weitere Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen ist besorgniserregend“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. „Die Beschäftigten in Deutschland stehen in diesen Krieg- und Krisenzeiten weiterhin unter Druck, was sich auch beim Krankenstand zeigt. Arbeitgeber sollten Stress und mögliche Belastungen in den Fokus rücken und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft und möglichen Hilfsangeboten beschäftigen.“

Die meisten Fehltage gab es wegen Atemwegserkrankungen. Fast ein Fünftel des Arbeitsausfalls (19 Prozent) ließ sich damit begründen. Ein Sechstel (17,7 Prozent) wurde von Rückenleiden oder anderen Muskel-Skelett-Problemen verursacht. Verletzungen folgten hinter den psychischen Erkrankungen mit 9,4 Prozent auf Platz vier. Die Erkrankungsgruppe, in der in den Arztpraxen die Coronainfektionen erfasst werden, hatte mit 3,9 Prozent einen niedrigeren Anteil am Krankenstand als im Vorjahreshalbjahr mit 5,1 Prozent.

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