Die Versicherungsbranche hat im vergangenen Jahr mit sinkenden Beiträgen kämpfen müssen. Demnach fielen die Beitragseinnahmen um 3,9 Prozent niedriger aus. Dadurch hat die Branche Beitragseinnahmen in Höhe von 89,2 Milliarden Euro einfahren können. Gleichzeitig zahlten die deutschen Lebensversicherer Leistungen in Höhe von 96,6 Milliarden Euro aus. Das ist ein Plus von 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus der Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2024“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.

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Allein diese beiden Werte zeigen, dass das schwindenden Beitragseinnahmen der Lebensversicherer eher an den vielen Policen in der Auszahlphase liegt. Das unterstreichen auch die Zahlen vom Neuzugang im Jahr 2023. Denn im Vergleich zum Vorjahr konnte die Branche leicht verbesserte Zahlen einfahren. Knapp 4,422 Millionen Verträge (4,411 Millionen Verträge) wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. Damit stieg die Zahl der eingelösten Versicherungsscheine im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent.

Ebenfalls höher fällt die Beitragssumme des Neugeschäfts aus. Diese lag im Geschäftsjahr 2023 bei 175,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 170,6 Milliarden Euro). Während sich die Beitragssumme beim Neuzugang gegen laufenden Beitrag um 6,0 Prozent auf 150,9 Milliarden Euro vergrößerte, gab es beim Einmalbeitragsgeschäft einen deutlicheren Dämpfer. Hier sank die Beitragssumme beim Neuzugang um 13,2 Prozent auf 24,5 Milliarden Euro.

Die neuen Verträge in 2023 teilten sich auf 3.216.289 Verträge mit laufenden Beiträgen und 1.205.723 Verträge gegen Einmalbeitrag auf. Von den neu eingelösten Versicherungsscheinen waren 2.040.632 Verträge eine Renten- und Pensionsversicherungen (Minus 4,2 Prozent). Hier konnten weder die klassischen Versicherungen (Minus 2,2 Prozent) noch die Mischformen mit Garantien (Minus 6,7 Prozent) überzeugen. Die fondsgebundene Versicherungen blieben auf dem Niveau des Vorjahres. Sie haben mit 621.776 Policen nun einen Anteil von 14,1 Prozent.

Dafür haben die Klassik-Produkte einen leichten Aufschwung. Bei den klassischen Leben-Policen wurden 325.277 Verträge abgeschlossen (Minus 4,8 Prozent). Fondsgebundene Policen konnten bei den Kapitalversicherungen deutlich zulegen. Hier gab es ein Plus von 25,3 Prozent. Allerdings macht diese Versicherungsart lediglich 81.181 Verträge und damit nur 1,8 Prozent vom Neuzugang aus.

Während die Zahl der Risikoversicherungen um 11,4 Prozent auf einen Anteil von 7,3 Prozent (322.252 Policen) fiel, konnten die Invaliditäts-Policen ihren Anteil am Neuzugang mit von 9,4 Prozent auf 10,6 Prozent verbessern. Hier steht beim eingelösten Neuzugang im Jahr 2023 ein Plus von 12,1 Prozent (466.626 Policen). Restschuld-Versicherungen und Lebensversicherungen ohne Überschussbeteiligung verloren 2,6 Prozent und haben nun einen Anteil von 20,1 Prozent am Neuzugang. Das sind immerhin 886.689 Verträge. Positive Zahlen kommen in 2023 aus dem Bereich der Pflegerenten-Policen. Den größten Verlust machten Pflege-Policen. Diese gewannen beim Neugeschäft 10,2 Prozent hinzu. Der Neuzugang ist mit 5.824 Policen aber weiterhin überschaubar.

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