Den richtigen Umgang mit der Technologie zu lernen, ist in allen Einsatzfeldern entlang der Versicherungswertschöpfungskette essenziell. Hierzu gehört auch ein gutes Maß an Wachsamkeit und Eigenverantwortung: Denn inkorrekte Inhalte können insbesondere zu Beginn bei stark individualisierten Modellen durchaus auftreten (passenderweise als „Halluzinationen“ bezeichnet). Um diese zu erkennen und zu korrigieren, ist Kontrolle durch den Menschen und letztlich die rasche Reaktion bei Notfällen unumgänglich. Eine entsprechende Trainingsumgebung hilft auch hier maßgeblich, das Verständnis der Mitarbeitenden zu den Besonderheiten von GenAI zu schärfen. Gleiches gilt übrigens für die ethischen Implikationen von GenAI, die proaktiv verstanden, bewertet und gemanagt werden müssen – zuallererst auf Unternehmensebene, aber natürlich auch im Verantwortungsverständnis der Mitarbeitenden.

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Change – Den Wandel von Kultur und Mindset proaktiv vorantreiben

Die Einbettung der neuen Technologien in die Unternehmens-DNA wird sowohl die Kultur verändern als auch das Denken und Handeln der Belegschaft. Um hier eine Überforderung und/oder potenzielles Misstrauen der Mitarbeitenden zu verhindern, gilt es, prozessuale Bedürfnisse und Herausforderungen zu verstehen und Lösungen an den Stellen zu individualisieren, an denen es nötig ist. Ein entsprechendes Change Management ist bei diesem tiefgreifenden Wandel unabdingbar. Denn GenAI im Unternehmen zu implementieren bedeutet durch eine fundamentale Veränderung zu führen.

Neben den veränderten Skillanforderungen erfordert der zunehmende Einsatz von GenAI nämlich auch einen grundlegenden Wandel im Mindset. Das Zusammenspiel von „Mensch und Maschine“ wird künftig nicht die Ausnahme, sondern die Regel in unserem Arbeitsalltag werden. Dafür braucht es Offenheit im Umgang mit Technologien, ein neues Selbstverständnis von der Rolle und dem Mehrwert menschlicher Arbeit und ein Bewusstsein für die kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Arbeitsumgebung und Aufgaben. Die Versicherer müssen darüber hinaus eine Atmosphäre schaffen, in der sowohl das Ausprobieren, aber auch das Scheitern gefördert wird. Am Ende geht es um Akzeptanz für neue Technologien wie GenAI und einen kulturellen Wandel hin zum datengetriebenen Unternehmen auf allen Ebenen. Entscheidend bei alldem ist, dass die Versicherer frühzeitig entsprechende Change Maßnahmen setzen und ihre Mitarbeiterschaft so mit auf die Reise nehmen.

Talente – Mitarbeiterzufriedenheit steigern und neue Profile gewinnen

Die „GenAI-Welle“ verändert letztlich nicht nur die Art der Arbeit, sondern den gesamten Arbeitsmarkt. Wird GenAI zielführend eingesetzt, kann es die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung spürbar steigern. Gleichzeitig lassen sich die Herausforderungen der Mitarbeiterdemografie und des Fachkräftemangels an vielen Stellen durch die Nutzung von GenAI erheblich abmildern. Und last but not least: Die Versicherungsbranche wird für viele junge Talente deutlich attraktiver. Einerseits durch neue Rollen rund um Tech, Data und AI, andererseits durch die Entlastung von operativ-repetitiven Arbeiten und dem viel stärkeren Fokus auf Kundeninteraktion, Produktinnovation und Serviceerlebnis.

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Klar ist: Wer als Versicherer die Sorgen der Mitarbeitenden beim Thema (Gen)AI ernst nimmt, die Chancen und Ziele klar kommuniziert und den Wandel von Skill- und Mindset proaktiv unterstützt, wird schneller und effektiver als mancher Wettbewerber die Vorteile der neuen Technologien realisieren können. Denn GenAI funktioniert garantiert nicht gegen die Menschen, sondern nur zusammen mit den Menschen in einem Versicherungsunternehmen.

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