Die bevorstehende Fusion zwischen den Versicherungsunternehmen Barmenia und Gothaer sorgt für Diskussionen. Die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) meldet sich mit deutlicher Kritik an den aktuellen Schutzzusagen der Unternehmensvorstände. Gaby Mücke, Vorsitzende der NAG, betont, dass der angebotene Kündigungsverzicht von drei Jahren nicht ausreiche, um den Beschäftigten einen wirklichen Schutz zu bieten.

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Mücke fordert nicht nur einen Schutz vor Beendigungskündigungen, sondern auch vor ortsändernden Änderungskündigungen. „Wenn man ungewollte Ortsänderungen nicht mitmachen kann, verwandeln sich solche Änderungskündigungen in Beendigungskündigungen“, erklärt Mücke. Zudem müsse die Standortgarantie auf alle Vertriebs- und Verwaltungsstandorte ausgeweitet werden und dürfe sich nicht nur auf die Direktionen in Wuppertal und Köln beschränken.

Aus Erfahrungen mit früheren Fusionen wisse die NAG, dass oft Arbeitsplätze verloren gehen und sich Synergieeffekte erst nach einigen Jahren einstellen. Daher seien die angebotenen drei Jahre Kündigungsschutz zu kurz. Mücke betont die Notwendigkeit, kulturelle Unterschiede und Regelungswelten bei Betriebsvereinbarungen zugunsten der Beschäftigten zu vereinheitlichen. Abschließend fordert Mücke von den Vorständen, den Betriebsräten deutlich verbesserte Angebote zu unterbreiten.

Update: Gothaer bezieht Stellung

Die Gothaer Versicherung äußerte sich zu den Befürchtungen und teilte mit: „Die von der NAG angesprochenen Befürchtungen sind aus unserer Sicht vollkommen unbegründet. Schon mit der ersten Vorstellung unserer Pläne zum Zusammenschluss mit der Barmenia im September letzten Jahres haben wir für alle Mitarbeitenden eine Beschäftigungsgarantie von drei Jahren angekündigt. Diese soll ab dem Tag 1 als gemeinsames neues Unternehmen gelten. Ebenso haben wir sehr klar kommuniziert, dass beide der aktuellen Hauptsitze in Köln und Wuppertal erhalten bleiben sollen und niemand umziehen muss.
Es ist vielmehr so: Der Zusammenschluss zwischen Barmenia und Gothaer ist auf gemeinsames Wachstum ausgerichtet. Dafür brauchen wir alle Menschen in beiden Unternehmen. Wir haben schon heute Schwierigkeiten, alle offenen Stellen zu besetzen.“

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