E-Scooter-Unfälle: Junge Menschen besonders betroffen
E-Scooter: Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden ist gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Besonders häufig sind junge Menschen in solche Unfälle verwickelt. 22 Menschen kamen ums Leben, doppelt so viele wie 2022.
E-Scooter gehören mittlerweile fest zum Straßenbild in Deutschland und führen auch vermehrt zu Unfällen. Besonders betroffen sind junge Menschen, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen. Im Jahr 2023 waren 41,6 % der verunglückten E-Scooter-Fahrenden jünger als 25 Jahre und 80,4 % jünger als 45 Jahre. Nur 3,4 % der Unfallopfer waren über 65 Jahre alt. Zum Vergleich: Bei Fahrrad- oder Pedelec-Unfällen sind 19,6 % der Verunglückten über 65 Jahre alt, und nur knapp die Hälfte (48,7 %) der Fahrradunfallopfer sind jünger als 45 Jahre (siehe Grafik).
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Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2023 in Deutschland 9.425 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden, was einem Anstieg von 14,1 % gegenüber dem Vorjahr (8.260 Unfälle) entspricht. Bei diesen Unfällen kamen 22 Menschen ums Leben, was einer Verdopplung im Vergleich zu 2022 (11 Todesopfer) entspricht. Zudem wurden 1.220 Menschen schwer verletzt und 8.911 leicht verletzt. Auffällig ist, dass 83,0 % der Verunglückten selbst mit dem E-Scooter unterwegs waren, darunter 21 der 22 Todesopfer.
Unfälle mit E-Scootern ereignen sich besonders häufig in Großstädten. Im Jahr 2023 wurden 59,8 % der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern registriert. Im Vergleich dazu war der Anteil bei Pedelec-Unfällen (30,1 %) und Fahrradunfällen ohne Hilfsmotor (45,2 %) deutlich geringer. Mehr als ein Drittel (36,4 %) der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden fanden in Städten mit mindestens einer halben Million Einwohnerinnen und Einwohnern statt, während es bei Pedelec-Unfällen 12,3 % und bei Fahrradunfällen ohne Motor 26,3 % waren.
Von den 9.425 E-Scooter-Unfällen mit Personenschaden im Jahr 2023 waren 3.189 (33,8 %) Alleinunfälle, das heißt, es gab keinen Unfallgegner. 12 der 21 getöteten E-Scooter-Fahrenden kamen bei Alleinunfällen ums Leben. Bei den Verletzten traf dies auf 38,9 % zu. Bei knapp zwei Dritteln (6.115) der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden war ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt, meistens ein Autofahrer (3.930 Unfälle). Knapp die Hälfte (48,0 %) der verunglückten E-Scooter-Fahrenden verletzte sich bei Zusammenstößen mit Pkw. Zum Vergleich: Bei 913 (9,7 %) E-Scooter-Unfällen waren Radfahrende beteiligt, bei diesen Zusammenstößen verletzten sich aber nur 4,5 % der verunglückten E-Scooter-Fahrenden.
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Insgesamt spielten E-Scooter im Unfallgeschehen eine vergleichsweise geringe Rolle: 2023 registrierte die Polizei insgesamt 291.890 Unfälle mit Personenschaden, lediglich an 3,2 % war ein E-Scooter beteiligt. 2022 lag dieser Anteil bei 2,9 %. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 wurden rund 94.468 Unfälle mit Personenschaden registriert, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren, was einem Anteil von 32,4 % aller Unfälle mit Personenschaden entspricht. Dabei kamen 446 Menschen ums Leben, 14.464 wurden schwer verletzt und 80.050 leicht.