Die Allianz präsentiert ein starkes Halbjahresergebnis und kann die Erwartungen von Analysten übertreffen. Der operative Gewinn erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Milliarden Euro, wie der Versicherer am Donnerstag mitteilt. Der Anstieg um 5,3 Prozent werde von allen Geschäftsbereichen getragen.

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Wachstum in allen Geschäftsbereichen

Besonders in der Lebens- und Krankenversicherung habe man in den ersten sechs Monaten des Jahres ein starkes Wachstum verzeichnen können, berichtet die Allianz weiter. Der Barwert der Neugeschäftsbeiträge (PVNBP) stieg von 36,2 auf 41,1 Milliarden Euro. Die Neugeschäftsmarge (Gewinnanteil, der aus neuen Verträgen nach Abzug der direkten Kosten erzielt wird) betrug 5,8 Prozent, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Einfach gesagt: Für jeden Euro, der durch neue Geschäfte verdient wird, bleiben nach Abzug der direkten Kosten 5,8 Cent als Gewinn übrig. Das operative Ergebnis erhöhte sich in beiden Sparten zusammengerechnet auf 2,7 (Vorjahr: 2,5) Milliarden Euro.

In der Schaden- und Unfallversicherung belasten Schäden aus Naturgefahren das Ergebnis, darunter die Fluten in Süddeutschland, die allein 292 Millionen Euro kosteten. Der durchschnittliche Schaden betrug dabei 25.000 Euro, was recht hoch ist. Hinzu kommen hohe Schäden durch Ausschreitungen auf französischem Staatsgebiet. Die Kosten für die Crowdstrike-Panne, bei der ein fehlerhaftes Update Flughäfen, Krankenhäuser und Unternehmen lahmlegte, sind jedoch noch nicht eingerechnet und lassen sich derzeit nicht genau beziffern, berichtet die Allianz. Angesichts dieser hohen Schäden ist es nachvollziehbar, dass das operative Ergebnis in diesem Bereich mit 1,9 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 2,0 Milliarden Euro lag. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich von 92,2 Prozent auf 93,5 Prozent, was bedeutet, dass das Segment trotz der gestiegenen Kosten weiterhin profitabel ist.

In der Vermögensverwaltung nahmen die operativen Erträge auf 4,0 Milliarden Euro zu, was einem um Wechselkurseffekte bereinigten Anstieg von 5,1 Prozent entspricht. Der Anstieg war hauptsächlich auf höhere Erträge aus dem verwalteten Vermögen zurückzuführen, berichtet die Allianz. Das operative Ergebnis – also der Gewinn, der nach Abzug der operativen Kosten von den Erträgen übrig bleibt – wuchs auf 1,5 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Bereinigt um Wechselkurseffekte betrug der Anstieg sogar 6,5 Prozent. Parallel dazu verbesserte sich das Aufwand-Ertrag-Verhältnis leicht auf 61,8 Prozent, was auf eine effizientere Nutzung der Ressourcen hinweist.

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Ein weiterer Erfolgsfaktor war das verwaltete Vermögen, das bis zum 30. Juni 2024 auf 1,803 Billionen Euro anstieg – 91 Milliarden Euro mehr als zum Jahresende 2023. Dieser Anstieg wurde maßgeblich durch starke Nettomittelzuflüsse von 48,4 Milliarden Euro befeuert.