Eine zentrale Kritik an gekoppelten Verträgen ist ihre Unflexibilität. Wenn ein Versicherungsnehmer in eine finanzielle Notlage gerät und die Beiträge für den Kombinationsvertrag nicht mehr leisten kann, droht er, beide wichtigen Absicherungen – die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und die Altersvorsorge – zu verlieren. Auch wenn moderne Produkte oft die Möglichkeit einer Entkopplung und großzügige Regelungen für Beitragsfreistellungen bieten, bleibt die Grundproblematik bestehen: Ein solcher Ausfall kann gravierende finanzielle Folgen haben.

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Risiken der Kombination

Besonders im Falle einer Berufsunfähigkeit (BU) ist es entscheidend, dass die Altersvorsorge weiterhin bedient wird. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, läuft sonst Gefahr, später in die Altersarmut abzurutschen. Der Durchschnitt der BU-Rente liegt in Deutschland bei etwa 1.000 Euro monatlich, was kaum ausreicht, um eine angemessene Altersvorsorge aufzubauen. Daher ist eine Beitragsbefreiung im Falle einer BU unverzichtbar.

Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, Altersvorsorge und BU-Absicherung auch ohne direkte Kopplung sinnvoll zu kombinieren. Es ist durchaus möglich, zwei separate Verträge abzuschließen – einen für die Altersvorsorge und einen für die BU. Eine solche Trennung ermöglicht es, in beiden Bereichen die jeweils besten Anbieter und Produkte zu wählen, da nicht jeder Anbieter in allen Sparten gleichermaßen stark ist.

Ein wichtiger Aspekt bei der BU-Versicherung ist, diese so früh wie möglich abzuschließen. Der Gesundheitszustand ist im jungen Alter meist besser, was zu günstigeren Konditionen führt. Wenn eine fondsgebundene Rentenversicherung nicht direkt mit einer BU gekoppelt wird, kann die Beitragsbefreiung auch später vereinbart werden. Dies erfordert jedoch erneut eine Gesundheitsprüfung, was potenziell zu höheren Beiträgen oder gar zur Ablehnung des Antrags führen kann.

Die Gesundheitsprüfung ist ein oft diskutiertes Thema, da sie für viele Kunden und Vermittler eine Hürde darstellt. Es besteht die Sorge, dass der Antrag auf eine BU-Versicherung aufgrund gesundheitlicher Probleme abgelehnt wird. Um diesem Problem zu begegnen, bieten einige Versicherer mittlerweile eine vereinfachte Gesundheitsprüfung an, die den Einschluss einer Beitragsbefreiung ermöglicht.

Kosten für eine Beitragsbefreiung im BU-Fall sind in der Regel überschaubar und angesichts des zusätzlichen Schutzes gut investiert. Einige Anbieter ermöglichen es zudem, die Beitragszahlungen vorübergehend auszusetzen, etwa bei Arbeitslosigkeit, ohne dass der Versicherungsschutz erlischt. Dies gibt den Versicherten die Sicherheit, ihre Altersvorsorge und den BU-Schutz auch in schwierigen Zeiten aufrechterhalten zu können.

Dynamik im Leistungsfall

Ein weiteres Problem, insbesondere für junge Menschen, ist die fehlende Anpassung der BU-Rente an die Gehaltsentwicklung im Laufe des Berufslebens. Eine Lösung hierfür ist die sogenannte passive Dynamik, die sicherstellt, dass die BU-Rente im Leistungsfall ansteigt, um den inflationsbedingten Kaufkraftverlust und die Gehaltssteigerung während der Berufskarriere auszugleichen. Moderne Versicherungsprodukte bieten diese Möglichkeit, wodurch der Versicherungsschutz an die individuellen Lebensumstände besser angepasst wird.

Fazit

Die Kombination von Altersvorsorge und Arbeitskraftabsicherung in einem Vertrag kann sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Es bietet sich an, diese beiden wichtigen Absicherungen zu trennen, um flexibler auf finanzielle Veränderungen reagieren zu können und um die besten Produkte in beiden Bereichen zu wählen. Eine umfassende Beratung ist entscheidend, um die richtige Entscheidung zu treffen, insbesondere im Hinblick auf Beitragsbefreiungen und die langfristige finanzielle Sicherheit. Versicherte sollten sicherstellen, dass ihre Altersvorsorge auch im Falle einer Berufsunfähigkeit weiterhin bedient wird, um Altersarmut zu vermeiden.

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