Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiterhin an der Spitze

Mit 348.312 Todesfällen waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen für 33,9 Prozent aller Sterbefälle verantwortlich. Diese Gruppe umfasst vor allem Herzinfarkte und Schlaganfälle und betrifft hauptsächlich ältere Menschen, insbesondere jene über 85 Jahre. Auch wenn die Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vergleich zu 2022 um 2,7 Prozent zurückgegangen sind, bleibt diese Krankheitsgruppe die führende Todesursache.

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Krebserkrankungen: Leichte Abnahme

Krebserkrankungen sind mit einem Anteil von 22,4 Prozent die zweithäufigste Todesursache: 238.622 Menschen starben 2023 an bösartigen Neubildungen, davon 123.840 Männer und 106.452 Frauen. Die häufigste Todesursache durch Krebs sind bösartige Neubildungen der Verdauungsorgane (70.216 Todesfälle), gefolgt von bösartigen Neubildungen der Atmungsorgane (46.657 Todesfälle). Interessant ist, dass die Todesfälle durch Krebserkrankungen nur um 0,5 Prozent zurückgingen, ein weit geringerer Rückgang als bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Darm- und Lungenkrebs sind Männer häufiger betroffen als Frauen (57,94 Prozent aller Todesfälle hier sind "männlich").

Anstieg bei Atemwegserkrankungen und Suiziden

Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg der Todesfälle durch Grippe und Lungenentzündung, die sich im Jahr 2023 auf 20.923 Todesfälle beliefen – ein Anstieg von rund 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies deutet darauf hin, dass diese Erkrankungen wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen. Auch hier waren Männer (mit 11.216 Todesfällen) häufiger betroffen als Frauen (mit 9.707 Todesfällen). Alle Erkrankungen des Atmungssystems machten in der Summe 72.502 Todesfälle aus.

Auch die Zahl der Suizide stieg leicht an: 10.304 Menschen nahmen sich 2023 das Leben, was einem Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders auffällig ist der Anstieg der Suizide bei Frauen, der um 8 Prozent höher lag, während der Gesamtanstieg bei Männern stabil blieb. Trotz dieses Anstiegs liegt die Zahl der Suizide jedoch weiterhin 3,1 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. 329 Menschen starben in 2023 durch "tätlichen Angriff" – und wurden damit Opfer einer Gewalttat.

COVID-19-Todesfälle gehen deutlich zurück

Die Todesfälle durch COVID-19 sanken im Jahr 2023 auf 25.768, was etwa 2,5 Prozent aller Todesfälle ausmacht. Dies entspricht einem Rückgang von 50,8 Prozent gegenüber 2022. Dieser signifikante Rückgang könnte auf den fortschreitenden Impfschutz und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten zurückzuführen sein. Dennoch bleibt COVID-19 ein bedeutender Faktor in der Sterblichkeitsstatistik, insbesondere bei älteren und vorerkrankten Personen.

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Fazit: Präventive Maßnahmen bleiben entscheidend

Die Todesursachenstatistik 2023 verdeutlicht die weiterhin dominante Rolle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen. Der Rückgang der COVID-19-Todesfälle ist ermutigend, doch der Anstieg bei Atemwegserkrankungen und Suiziden zeigt, dass weiterhin große Herausforderungen bestehen. Präventive Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Herzgesundheit und der psychischen Gesundheit, bleiben daher von zentraler Bedeutung. Eine Pressemitteilung und Links zu Tabellen sind auf der Destatis-Webseite verfügbar.