Autodiebstähle in Deutschland nehmen weiter zu
In Deutschland wurden im Jahr 2023 wieder deutlich mehr kaskoversicherte Autos gestohlen. Die höchste Diebstahldichte wurde in Berlin und Hamburg registriert. Wer in Süddeutschland lebt, kann etwas ruhiger schlafen: Hier sind die Diebstahlquoten teils unterdurchschnittlich.
In Deutschland wurden 2023 nach Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wieder deutlich mehr versicherte Autos gestohlen als in den Jahren zuvor. „Im Vergleich zum Vorjahr wurden nicht nur fast 20 Prozent mehr Autos gestohlen, auch der Schaden für die Betroffenen erhöhte sich: Im Durchschnitt zahlten die Versicherer für jeden Diebstahl fast 21.400 Euro, rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
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Nach einem Rückgang während der Coronapandemie war die Zahl der Autodiebstähle bereits im Vorjahr um 25 Prozent gestiegen. Im Jahr 2021 war die Zahl der versicherten Autodiebstähle auf ein Rekordtief gesunken: Damals wurden 9.805 Autos entwendet. Wie aus dem Kfz-Diebstahlsreport des GDV hervorgeht, haben Autodiebe im vergangenen Jahr unter anderem 14.585 kaskoversicherte Pkw gestohlen und damit einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von fast 310 Millionen Euro verursacht.
Trotz steigender Zahlen wurden immer noch deutlich weniger Autos gestohlen als beispielsweise im Jahr 2013, als 18.805 Autos abhanden kamen. Dies sei unter anderem auf bessere technische Schutzmaßnahmen wie die Wegfahrsperre sowie eine bessere Strafverfolgung und Grenzsicherung zurückzuführen.
Berlin, Hamburg und Brandenburg sind Diebstahl-Hochburgen
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das eigene Auto gestohlen wird, hängt auch von der Region ab. So gibt es erhebliche Unterschiede zwischen einzelnen Städten und Bundesländern, wie die GDV-Daten zeigen. Aber auch innerhalb einzelner Länder können die Diebstahlraten stark schwanken. Beeinflusst werden kann die Diebstahlhäufigkeit zum Beispiel durch eine Lage in Grenznähe oder in der Nähe wichtiger Verkehrswege. Denn oft handelt es sich um international agierende Banden, wie das Bundeskriminalamt (BKA) bereits mehrfach betont hat: Banden, die Autos auch auf Bestellung stehlen und ins Ausland verschieben.
Im Vergleich der Bundesländer und Großstädte bleibt Berlin mit Abstand die Hauptstadt der Autodiebe. Inzwischen ereignen sich drei von zehn bundesweiten Autodiebstählen hier. Im vergangenen Jahr verschwanden in der Stadt 4.266 kaskoversicherte Pkw, rund 46 Prozent mehr als im Vorjahr. „Berlin ist und bleibt die Hauptstadt der Autodiebe, rein rechnerisch verschwindet hier alle zwei Stunden ein Auto. Inzwischen findet fast jeder dritte Autodiebstahl bundesweit in Berlin statt“, sagt Asmussen. Es folgen Hamburg (13 gestohlene PKW je 10.000 Fahrzeuge), Brandenburg (11 je 10.000) und Bremen, Sachsen sowie Sachsen-Anhalt mit je vier entwendeten PKW je 10.000 Zulassungen.
Besser sieht es in anderen Teilen der Republik aus. Im Süden Deutschlands war die Diebstahlgefahr deutlich geringer. „Aber auch hier stiegen die Fallzahlen durchweg an. In Bayern wurden knapp 600 Autos gestohlen, 2022 waren es noch rund 400“, so GDV-Geschäftsführer Asmussen.
Bei den Kriminellen hoch im Kurs stünden derzeit insbesondere Modelle von Toyota. Auf der Liste der zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen ist der japanische Hersteller mit fünf Modellen vertreten. Dazu zählten die Modelle Land Cruisers und Varianten der Lexus NX und Lexus UX. Generell im Fokus der Langfinger seien SUVs der Oberklasse und der oberen Mittelklasse wie etwa Modelle von Range Rover und ein Jeep Grand Cherokee.
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