Der EZB-Rat hat heute (12. September 2024) eine Senkung des Zinssatzes für die Einlagefazilität um 25 Basispunkte beschlossen. Konkret bedeutet dies eine Reduzierung von 3,75 Prozent auf 3,50 Prozent. Dieser Schritt markiert eine Anpassung des geldpolitischen Kurses, nachdem die Inflationserwartungen und die Dynamik der zugrunde liegenden Inflation neu bewertet wurden. Damit setzt die Europäische Zentralbank (EZB) einen weiteren Schritt zur Verringerung der geldpolitischen Straffung, um der schwachen Konjunktur im Euroraum entgegenzuwirken.

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Was die Leitzinssenkung bedeutet

Die Entscheidung, den Zinssatz für die Einlagefazilität auf 3,50 Prozent zu senken, ist Teil einer umfassenden Anpassung, die auch die Zinssätze für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte von 3,90 Prozent auf 3,65 Prozent und die Spitzenrefinanzierungsfazilität von 4,15 Prozent auf 3,90 Prozent betrifft. Diese Senkungen treten am 18. September 2024 in Kraft. Im Fokus der EZB steht weiterhin die Inflationskontrolle. „Der EZB-Rat ist entschlossen, für eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Ziel von 2 Prozent zu sorgen“, heißt es in der Erklärung der EZB.

EZB senkt Zinsen, aber bleibt vorsichtig restriktiv

Mit der Entscheidung reagiert die EZB auf die schwächelnde Konjunktur und die gedämpfte Nachfrage im Euroraum. Obwohl die Inflationserwartungen stabil sind, bleibt das Wachstum gering. Die moderate Abwärtskorrektur der Wachstumsprognosen (0,8 Prozent für 2024) verdeutlicht, dass die EZB die Lockerung vorsichtig vornimmt. Das Ziel ist, den Konsum und die Investitionen durch gesenkte Finanzierungskosten zu stützen, ohne dabei die Inflationskontrolle aus den Augen zu verlieren.

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Zinsen bleiben restriktiv – Planungssicherheit für die Zukunft

Die EZB betonte, dass die Leitzinsen so lange restriktiv bleiben sollen, bis die Inflation stabil auf das mittelfristige Ziel von 2 Prozent zurückgeführt ist. Diese Haltung bietet einerseits Planungssicherheit für Investoren und Unternehmen, andererseits bleibt die Herausforderung bestehen, das fragile Gleichgewicht zwischen Wachstumsförderung und Inflationsbekämpfung zu bewahren. Die EZB hält sich zudem die Flexibilität offen, ihre Zinspolitik je nach Datenlage weiter anzupassen.