Lindner betonte in einer Rede in Berlin, über die die Zeitung 'Welt' berichtete, dass es ein besonderes Anliegen der Freien Demokraten sei, die Aktienkultur in Deutschland zu stärken. Er stellte dar, wie er sich die staatlich geförderte private Altersvorsorge ab dem 1. Januar 2026 vorstellt. Die Bürger können dann zwischen der bekannten Riester-Rente und einem neuen privaten Altersvorsorgedepot wählen.

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In der ersten Kategorie, der Riester-Rente, gibt es künftig eine Variante mit einer 80-prozentigen Beitragsgarantie. Diese soll ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis bieten. Lindner argumentierte, dass die 100-prozentige Sicherheit zu geringen Renditen führe und daher viele Menschen ihren Riester-Vertrag gekündigt hätten.

Die zweite Kategorie, das private Altersvorsorgedepot, ist neu und markiert „den großen Paradigmenwechsel für unser Land“, so Lindner. Es wird wie die Riester-Rente staatlich gefördert, bietet jedoch keine Beitragsgarantie. Die Bürger können frei entscheiden, mit welchen Produkten sie vorsorgen wollen. Lindner verglich es mit „selbstbestimmtem Schwimmen in offenen Gewässern“, während die Riester-Rente dem Schwimmen im Schwimmbecken mit Schwimmflügeln und Bademeister entspreche.

Es wird jedoch eine Positivliste geben, die vorgibt, in welche Anlageklassen investiert werden kann. Lindner erklärte: „Im Gesetz werden wir eine Positivliste vorgeben, in welcher Anlageklasse investiert werden kann, also zum Beispiel ETFs oder auch in Schuldverschreibungen“. Einzelaktien sollen ebenfalls möglich sein, während Knock-out-Zertifikate, kurz laufende Optionsscheine und Krypto-Assets ausgeschlossen sind. Diese seien „nicht geeignet für ein Altersvorsorgedepot, das öffentlich gefördert wird“.

Bei der Förderung legt der Staat auf jeden selbst eingezahlten Euro 20 Cent drauf, bis zu einem maximalen Eigenbetrag von 3.000 Euro pro Jahr. Für Menschen mit Kindern wird es neben der Grundzulage weiterhin eine Kinderzulage geben. Das Finanzministerium schlägt 25 Cent pro selbst eingezahltem Euro vor, wobei der maximale Eigenbetrag hier 1.200 Euro beträgt und die Zulage pro Kind auf 300 Euro anwächst. Für Menschen mit einem Einkommen bis zu 26.250 Euro soll es zudem 175 Euro Bonus geben, Berufseinsteiger unter 25 Jahren können bis zu drei Jahre von einem 200-Euro-Bonus profitieren.

Ein Steuervorteil kommt hinzu: Der Fiskus greift erst im Ruhestand zu. Das bedeutet, dass alle Erträge während der Ansparphase zunächst im Depot bleiben. Der frühestmögliche Zeitpunkt der Auszahlung soll von 62 auf 65 Jahre erhöht werden, um „Fehlanreize in Richtung auf Frühverrentung“ zu begrenzen.

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Lindner hofft, dass das Gesetz noch in diesem Jahr beschlossen wird und bis 2025 umgesetzt werden kann. Er räumte jedoch ein, dass nicht alles bis zum 1. Januar 2026 fertig sein könne. Die Vergleichsplattform für die zertifizierten Produkte brauche mehr Vorlaufzeit.

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