Das Beratungshaus Edelman Smithfield fragt mit seinem Edelman Trust Barometer regelmäßig das Vertrauen in Institutionen ab. Für die jüngste Ausgabe 2024 wurden 12.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in 28 Staaten befragt. Dabei wurden die Teilnehmer gebeten, ihr Vertrauen auf einer Skala von 0 bis 100 zu bewerten. Eine Bewertung zwischen 1 und 49 bedeutet eher Misstrauen, der Bereich von 50 bis 59 gilt als neutral, und Werte von 60 bis 100 signalisieren grundsätzliches Vertrauen in eine Branche oder Institution.

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Die Ergebnisse, über die zuerst das Handelsblatt berichtete, zeigen: In Deutschland wird der Finanzbranche eher wenig Vertrauen entgegengebracht. ‚Der gesamte Sektor landet im tiefroten Bereich des Misstrauens‘, zitiert das Blatt Holger Nacken, Managing Director von Edelman Smithfield. Konkret erreicht die Finanzbranche einen Score von 45 von 100 Punkten. Lediglich in Argentinien, Japan und Großbritannien wird der Finanzbranche mit 39 Punkten noch weniger Vertrauen geschenkt. Der durchschnittliche Score über alle untersuchten Staaten hinweg liegt bei 56 Punkten. Die Versicherungswirtschaft wird hierbei zur Finanzbranche gezählt.

Unterscheidet man genauer zwischen den einzelnen Bereichen des Finanzsektors, gibt es für die Versicherungen eine positive Nachricht: Mit einem Vertrauenswert von 57 Punkten befinden sie sich im neutralen Bereich, sogar mit einer leichten Tendenz zu höheren Vertrauenswerten. Auch Banken werden mit einem durchschnittlichen Score von 50 noch neutral bewertet. Anders sieht es beim Asset Management aus, das mit einem sehr niedrigen Vertrauenswert von 34 Punkten stark abfällt.

Ein noch geringeres Vertrauen sprechen die Befragten in Deutschland den Fintechs aus – jungen Start-ups, die mit mehr oder weniger innovativen Geschäftsmodellen etablierte Anbieter verdrängen oder deren Angebote ergänzen wollen. Auf der Vertrauensskala erreichen diese lediglich 31 Punkte. Dies könnte ein Grund für die Startschwierigkeiten vieler Anbieter auf dem deutschen Markt sein, sodass sich zuletzt das Angebot der neuen Wettbewerber weg vom Endkunden (Business-to-Consumer) hin zu Geschäftsbeziehungen (Business-to-Business) entwickelt hat, wie eine Auswertung der Versicherungsforen Leipzig zeigt. Ein Hauptgrund für das geringe Vertrauen ist, dass Verbraucherinnen und Verbraucher schlicht um ihr Geld fürchten. So geben in der Vertrauensumfrage 37 Prozent an, sie befürchten, das Unternehmen könnte pleitegehen. Das niedrigste Vertrauen genießen jedoch Kryptowährungen, die nur 16 Punkte auf der Vertrauensskala erreichen.

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Teilergebnisse des Edelman Trust Barometers präsentiert das Beratungshaus auf seiner hauseigenen Webseite. Unter anderem wurde auch das Vertrauen in Regierungen, NGOs und andere Institutionen abgefragt.