Das Rentenpaket II der Bundesregierung bringt Vorteile für heutige und baldige Rentner, während es für junge Menschen eher problematisch ist. „Das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Rentenpaket II stellt eine gute Nachricht für die heutigen und baldigen Rentner dar, ist aber eine schlechte Neuigkeit für die heute noch jungen und berufstätigen Menschen“, erklärt Hauser. Das sogenannte Generationenkapital, das ein Teil des Pakets ist, wird zwar als richtiger Schritt gesehen, aber nur als marginaler Beitrag im umlagefinanzierten Rentensystem betrachtet.

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„Die Babyboomer profitieren, aber für die Generationen X, Y und Z sieht es bei der staatlichen Rente weiterhin eher düster aus“, moniert der Diplom-Ökonom. Diese Generationen müssen sich zunehmend selbst um ihre Altersvorsorge kümmern, da die staatliche Rente immer weniger ausreicht, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Dazu kommen steigende Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung, die sich in den nächsten Jahren der 50-Prozent-Marke des Bruttoarbeitsentgelts nähern könnten.

Ein weiteres Problem zeigt sich bei der Anhebung des Rentenversicherungsbeitrags. Ab 2028 soll der Beitrag von 18,6 Prozent auf 20 Prozent steigen und bis 2035 auf 22,3 Prozent. Diese Erhöhung wird zusammen mit den Sozialabgaben eine zusätzliche Belastung für die Arbeitnehmerschaft darstellen. Auch die geplante Anhebung der Bemessungsgrenzen für die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung wird zu steigenden Beiträgen führen, da diese ab 2025 für höhere Einkommensgrenzen gelten.

Die Rente mit 67 Jahren bleibe „leider notwendig“. Es gibt aktuell keinen größeren gesellschaftlichen Diskurs über längere Arbeitszeiten. Zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung wären diese finanztechnisch notwendig, aber politisch kaum durchsetzbar. Stattdessen könnte die Beitragsbasis erweitert werden, indem etwa die Erwerbsquote von Frauen erhöht wird. Anreize für eine freiwillige Weiterarbeit im Alter könnten ebenfalls zur Stabilisierung der Rentenversicherung beitragen.

Zusätzlich plant das Bundesfinanzministerium Altersvorsorgedepots, die jüngeren Generationen zugutekommen sollen. Diese sollen Investitionen in ETFs, Fonds und Anleihen steuerlich attraktiver machen. Das Gesetz wird voraussichtlich 2025 beschlossen, und das Vorsorgemodell soll 2026 in Kraft treten. Damit haben zukünftige Rentner die Möglichkeit, durch selbst finanzierte Altersvorsorge langfristig finanzielle Sicherheit zu schaffen. Damit könnte das Altersvorsorgedepot zur Chance und zum Rettungsanker zugleich werden. Hauser appellierte deshalb an die Verbraucher: Sobald das Konzept der Altersvorsorgedepots in Kraft tritt, sei „jeder, der noch nicht in Rente ist, gut beraten, die dann verfügbaren steuerlichen Vorteile zu nutzen, um seine selbst finanzierte Altersvorsorge mit passenden Finanzprodukten sicherzustellen. Denn wer sich auf den Staat verlässt, ist in seiner letzten Lebensphase von Altersarmut bedroht. Je früher man mit eigenen Mitteln vorsorgt, desto besser!“

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