Die Prüfer vom Analysehaus Morgen & Morgen haben erneut die Bedingungswerke der Krankenhauszusatz-Tarife unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 149 Tarife von 38 verschiedenen Anbietern durchleuchtet. Bei der Untersuchung seien die Bedingungen anhand von insgesamt 28 Leistungspunkten bewertet worden.

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So mussten Tarife für eine Bewertung mit fünf Sternen beispielsweise folgende Merkmale erfüllen:

  • Eine bessere Unterbringung im Einbettzimmer ist bei stationärer Behandlung im Krankenhaus erstattungsfähig.
  • Der Versicherer leistet im stationären Bereich auch über die Regelhöchstsätze (3,5-fach) der GOÄ hinaus.

Für eine Bewertung mit vier Sternen mussten Tarife mindestens folgende Merkmale erfüllen:

  • Der Versicherer verzichtet auf sein ordentliches Kündigungsrecht
  • Der Privatarzt (Chefarzt) ist bei stationärer Behandlung im Krankenhaus erstattungsfähig.
  • Eine bessere Unterbringung im Zweibettzimmer ist bei stationärer Behandlung im Krankenhaus erstattungsfähig.
  • Der Versicherer leistet im stationären Bereich auch über die Regelhöchstsätze (2,3-fach) der GOÄ hinaus.
  • Stationäre Leistungen sind auch ohne den Eintritt eines Unfalls oder einer bestimmten Erkrankung erstattungsfähig.
  • Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.

    Insgesamt hätten die Tester ein hohes Niveau beobachtet. Denn 79,9 Prozent der getesteten Krankenhauszusatz-Tarife wurden mindestens als "sehr gut" eingestuft. Knapp 38,9 Prozent der Tarife erreichten die Bestbewertung von fünf Sternen. Allerdings würden sich die angebotenen Tarife vor allem in den Regelhöchstsätzen unterscheiden.

    Die Verteilung der Ergebnisse zeige in diesem Jahr einen leichten Anstieg der Vier- und Fünf-Sterne-Tarife. „In diesem Jahr steigt die Anzahl der Tarife mit der Höchstbewertung von fünf Sternen weiter an“, konstatiert Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen. So habe sich die Anzahl der Spitzenbewertung von 54 Tarifen auf 58 Tarife erhöht. Auch die Vier-Sterne-Bewertungen hätten um drei Tarife auf 61 Tarife zugenommen.

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    Ein Tarife ist "sehr schwach"

    Insgesamt 58 mal konnte das Unternehmen aus Hofheim im Taunus die Höchstbenotung von 5 Sternen vergeben, und das bedeutet ein „ausgezeichnet“. Über die 5-Sterne-Bewertung freuen sich immerhin 27 von 38 Versicherern.

    Zu den Gesellschaften mit einem „ausgezeichneten“ Tarif gehören Advigon, Arag, Axa, Barmenia, BBKK, Concordia, Deutsche Familienversicherung, Die Bayerische, DKV, Envivas, Ergo, Generali, Gothaer, Hallesche, Huk-Coburg, Inter, Janitos, LKH, Münchener Verein, Nürnberger, Ottonova, R+V, SDK, Signal Iduna, UKV, VRK und Württembergische. Damit sind in diesem Jahr mit der Envivas und der LKH zwei weitere Versicherer in die Spitzengruppe gestossen.

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    Immerhin 61 Tarife erhielten 4 Sternchen zugesprochen und damit eine „sehr gute“ Bewertung. Diese verteilten sich auf 26 Versicherer. Im Mittelfeld finden sich insgesamt 16 Tarife von elf Gesellschaften und damit etwa ein Achtel der untersuchten Tarife.

    Lediglich 14 der durchleuchteten Tarife musste sich nach der Interpretation von Morgen & Morgen mit einer unterdurchschnittlichen Bewertung begnügen. Mit 2 Sternchen ("schwach") Vorlieb nehmen mussten Angebote der Deutschen Familienversicherung, Die Bayerische, Envivas, HanseMerkur, Huk-Coburg, Mecklenburgische, Signal Iduna, Universa und VRK.

    In der Auswertung wurde in diesem Jahr kein Angebot mit nur einem Sternchen bedacht. In der Auswertung aus dem Vorjahr stuften die Prüfer das Angebot von Envivas (Akut1, Intensiv) als einzigen "sehr schwachen" Tarif ein. Interessierte finden die detaillierte Liste aber auf der Webseite von Morgen & Morgen.

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