Überproportional gewachsener Wohngebäudebestand trifft auf Gefahr-Erhöhung: So könnte man zusammenfassen, vor welchem Problem Rhion, der Digitalversicherer der Rheinland-Versicherungsgruppe, derzeit steht. Die Wohngebäudeversicherung zählt zu den erfolgreichsten Produkten des Versicherers und wuchs in den letzten Jahren überproportional, schreibt der Versicherer.

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Doch dieses Wachstum erweist sich nun als riskant. „Rhion schränkt Vertrieb von Wohngebäudeversicherungen ein“, titelte das Fachmagazin procontra. Vertriebsvorstand Dr. Ulrich Hilp erklärte, dass der Bestand an Wohngebäudeversicherungen durch die gestiegenen Risiken des Klimawandels und die Inflationskosten belastet wird. „Auf diesen Bestand treffen die deutlich gestiegenen Risiken des Klimawandels sowie die Inflationskosten“, sagte Hilp. Der Versicherer plant deshalb eine gezielte Sanierung und Reduzierung des Wohngebäudebestands.

Lars Fuchs, Bereichsleiter Maklervertrieb, betonte, dass die betroffenen Partner bereits informiert seien. „Die hiervon betroffenen Partner wurden in vertrauensvollen Gesprächen bereits informiert. Die jetzt begonnenen Maßnahmen werden im Laufe des Jahres 2026 abgeschlossen sein“, so Fuchs.

Trotz dieser Maßnahmen wird Rhion weiterhin Wohngebäudeversicherungen anbieten. „Wir werden selbstverständlich auch weiter Wohngebäudegeschäft zeichnen“, betonte Fuchs. Er fügte hinzu, dass ein ausgewogener Portfoliomix über alle angebotenen Sparten notwendig sei. „Wir benötigen allerdings einen ausgewogenen Portfoliomix über alle angebotenen Sparten. Hier ist durch die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre eine gewisse Unwucht eingetreten, die es nun zu korrigieren gilt“, erläuterte Fuchs.

Ähnliche Maßnahmen in anderen Geschäftsfeldern

Erst vor wenigen Wochen beendete Rhion ihre Zusammenarbeit im Kfz-Geschäft mit der Dema Deutsche Versicherungsmakler AG. Auch von den über Dema vermittelten Beständen wolle sich der Versicherer trennen. Als Begründung wurden die anhaltend schwierige Marktsituation und eine hohe Schadenquote genannt (Versicherungsbote berichtete). Ende Juli ging die HDI ebenfalls einen ähnlichen Schritt undschränkte das Geschäft mit Maklerpools ein. Demnach sollen ab Oktober im Privatkundengeschäft keine Kfz-Versicherungen mehr über Pools angenommen werden, auch das Geschäft mit Sach-, Haftpflicht- und Unfallpolicen werde eingeschränkt. Im August diesen Jahres folgte die Württembergische. Sie nahm die Familienfahrer-Police vom Maklermarkt.

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Hinweis: In einer älteren Version des Textes hieß es: „Rhion schränkt Geschäft mit Maklerpools ein“, titelte das Fachmagazin procontra. Das ist nicht ganz richtig. Es sind nicht ausschließlich Pools von der Bestands-Sanierung betroffen.