Versicherer kämpfen seit Jahren mit überdurchschnittlich hohen Reparaturkosten nach Unfällen. Allein die Preise für Autoersatzteile waren zwischen August 2023 und August 2024 im Schnitt um 6,2 Prozent gestiegen. Im Jahr davor waren die Preise im Schnitt um 9,7 Prozent erhöht worden.

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Doch nicht nur die steigenden Kosten von Ersatzteilen treiben die Kosten der Versicherer in die Höhe. Denn auch die Stundensätze in Kfz-Werkstätten sind im vergangenen Jahr erneut deutlich gestiegen, wie aus einer Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht. „Arbeiten an der Mechanik, Elektrik oder der Karosserie kosteten 2023 im Schnitt 188 Euro pro Stunde, Lackierarbeiten sogar 205 Euro. Beide Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Mit dem erneuten Preisanstieg setzt sich eine Entwicklung fort, die der Verband seit 2017 beobachtet. „Die Werkstattkosten steigen schnell: Während der Verbraucherpreis-Index von 2017 bis 2023 um etwa 20 Prozent gestiegen ist, haben Werkstätten und Lackierereien ihre Stundensätze im selben Zeitraum um rund 40 Prozent erhöht“, so Asmussen weiter. Die Auswertungen der Stundensätze von Kfz-Werkstätten und Lackierereien basieren auf Daten der Sachverständigenorganisation DEKRA. Für die aktuelle Studie liegen Daten ab 2017 vor.

Die höheren Stundensätze und die steigenden Ersatzteilpreise führen bei den Versicherern zu wachsenden Reparaturkosten nach Unfällen. „Im vergangenen Jahr kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt rund 4.000 Euro, das waren 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr“, erklärt Asmussen. 2017 lag dieser Wert noch bei rund 2.700 Euro.

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Die deutschen Kfz-Versicherer mussten 2023 unter anderem aufgrund der gestiegenen Reparaturkosten einen Verlust von über drei Milliarden Euro hinnehmen. Für dieses Jahr rechnen die Kfz-Versicherer mit einem weiteren Verlust von rund zwei Milliarden Euro. Dabei hatte die Branche in den vergangenen Jahren schon gegengesteuert. Während die Beiträge im Kampf um den Kunden lange stabil blieben, hatte es im vergangenen Jahr eine Welle von Beitragsanpassungen gegeben und für das kommende Jahr dürften weitere Beitragssprünge folgen.