Regulatorische Hürden und die Provisionsdebatte: Vermittler fordern faire Vergütung
Die Diskussion um Provisionsbegrenzungen und die zunehmende EU-Regulierung belasten den Versicherungsvertrieb. Die Vermittler-Verbände fordern in ihrer „Bonner Erklärung“ eine faire Vergütung und warnen vor den Folgen weiterer Einschränkungen.
Im Rahmen des Spitzentreffens der deutschen Versicherungsvermittler wurde in der „Bonner Erklärung“ auf die zunehmenden regulatorischen Herausforderungen für die Branche hingewiesen. Ein zentrales Thema ist dabei die anhaltende Diskussion um Provisionsbegrenzungen, die nach wie vor Unsicherheit für Vermittler mit sich bringt. Die „Bonner Erklärung“ macht deutlich, dass der Druck auf die Vergütungsmodelle der Vermittler nicht nachlässt. Während ein Provisionsverbot auf europäischer Ebene bislang abgewendet werden konnte, bleibt die Debatte präsent und könnte in Zukunft wieder auf der Agenda der Politik erscheinen.
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Zunehmende Regulierung durch die EU
Die Versicherungsbranche sieht sich mit einer Vielzahl neuer Regelungen konfrontiert, die aus Brüssel kommen. Die EU-Kleinanlegerstrategie hat dabei besonders große Auswirkungen auf die Vermittler. In der „Bonner Erklärung“ wird betont, dass es nur durch intensive Lobbyarbeit gelungen sei, ein vollständiges Provisionsverbot bislang abzuwenden. Dennoch müssen Vermittler die Ergebnisse der anstehenden Trilogverhandlungen zwischen dem EU-Rat, dem neu gewählten Parlament und der Kommission abwarten, um endgültige Klarheit über die Zukunft der Provisionsregelungen zu erhalten.
Neben der Kleinanlegerstrategie stehen weitere regulatorische Herausforderungen an, wie etwa die Umsetzung von Geldwäsche-Richtlinien und die Regulierung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Themen belasten die Vermittler zusätzlich, da sie ihre Geschäftsmodelle weiter anpassen müssen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Forderung nach fairer Vergütung
In der „Bonner Erklärung“ fordern die Vermittler-Verbände eine faire Vergütung, die sicherstellt, dass die Vermittler auch in Zukunft wirtschaftlich arbeiten können. Die Diskussionen um Provisionsbegrenzungen erzeugen Unsicherheit in der Branche und gefährden die Stabilität des Vertriebs. Anstatt auf Bonuszahlungen und Incentives zu setzen, plädieren die Vermittler für eine Umstellung auf auskömmliche laufende Vergütungen. Eine faire und regelmäßige Vergütung soll sicherstellen, dass Vermittler ihre Kunden weiterhin umfassend und qualitativ hochwertig beraten können, ohne sich auf kurzfristige Anreize verlassen zu müssen.
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Zukunft des Versicherungsvertriebs
Die „Bonner Erklärung“ macht deutlich, dass der Vertrieb vor wichtigen Weichenstellungen steht. Sollten die regulatorischen Eingriffe weiter zunehmen und die Provisionsregelungen weiter verschärft werden, könnte dies zu einem massiven Umbruch im Vertrieb führen. Die Vermittler-Verbände fordern daher von der Politik, den Vertriebsweg der persönlichen Beratung zu stärken und nicht durch immer neue Regulierungen zu behindern.
Dabei wird auch auf die Bedeutung des sozialpolitischen Auftrags der Vermittler hingewiesen. Vermittler sind nicht nur reine Verkaufsstellen, sondern spielen eine wichtige Rolle bei der finanziellen Absicherung der Bürger.