Menschen in Deutschland setzen finanzielle Freiheit meist mit finanzieller Unabhängigkeit in allen Lebenslagen gleich. Dies ergab der Financial Freedom Report der Lebensversicherung von 1871. Fast 60 Prozent der Befragten gaben an, finanzielle Freiheit als Unabhängigkeit zu verstehen. Weitere Aspekte umfassen das Nicht-mehr-Arbeiten-Müssen (12,7 Prozent), die Erfüllung finanzieller Träume (10,7 Prozent) und den Wunsch nach einem frühen Renteneintritt (5,3 Prozent).

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Bei einem Generationenvergleich zeigen sich Unterschiede. Die 18- bis 29-Jährigen, also die Gen Z, heben sich mit 20,7 Prozent deutlich vom Durchschnitt ab, indem sie unter finanzieller Freiheit hauptsächlich die Erfüllung finanzieller Träume verstehen. Gleichzeitig ist diese Altersgruppe mit nur 40,7 Prozent diejenige, die am wenigsten finanzielle Unabhängigkeit in allen Lebenslagen anstrebt. Ein weiteres auffälliges Ergebnis ist, dass Gen Z am unzufriedensten mit ihrer finanziellen Situation ist. 44,8 Prozent der Befragten aus dieser Altersgruppe äußerten Unzufriedenheit mit ihren Finanzen.

Prof. Dr. Julia Pitters, Professorin für Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Finanzpsychologie an der Internationalen Hochschule, die den Financial Freedom Report 2024 wissenschaftlich begleitet hat, erklärt dazu: „Im Gegensatz zu früher spielt die Wunscherfüllung heute eine viel wichtigere Rolle bei den jungen Menschen, noch bevor sie sich Gedanken über die Finanzierung machen. Bei den älteren Generationen ist dagegen der Gedanke viel stärker verankert, sich nur leisten zu können, was man auch bezahlen kann“.

Hermann Schrögenauer, Vorstand der LV 1871, betont die Notwendigkeit einer sorgfältigen Finanzplanung angesichts wachsender Herausforderungen wie der Finanzierungslücke bei der staatlichen Rente, Rezession und Inflation. „Angesichts der größer werdenden Finanzierungslücke bei der staatlichen Rente und Themen wie Rezession und Inflation muss die Reaktion eine entsprechende weitsichtige sowie langfristige Finanzplanung sein. Je früher, desto besser. Und: Je professioneller, desto sinnvoller“, resümiert Schrögenauer.

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