Wie im Vorjahr legen derzeit rund 80 Prozent der Bundesbürger Geld zur Seite, wie eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank zeigt. 13 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nichts sparen können, 2023 waren es noch knapp 15 Prozent. Zinsanlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder klassische Sparkonten sind nach wie vor die bevorzugten Sparformen der Deutschen (56 Prozent; 2023: 54 Prozent). Auch das Girokonto bleibt mit 41 Prozent beliebt, wobei weniger Verbraucher als im Vorjahr hier ihre Rücklagen parken (2023: 48 Prozent). Gleichzeitig steigt der Anteil derjenigen, die in Wertpapiere investieren: von knapp 27 Prozent im Jahr 2023 auf heute 30 Prozent. Besonders beliebt sind dabei Indexfonds (ETFs), die 16 Prozent der Befragten wählen, gefolgt von Einzelaktien (13 Prozent), Investmentfonds (13 Prozent) und anderen Wertpapieren (fünf Prozent).

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„Die Deutschen sind eher zurückhaltend, was die Anlage in Wertpapieren angeht. Die Mehrheit der Verbraucher verhält sich bei der Geldanlage sehr sicherheitsorientiert und greift eher zu konservativen Produkten wie Fest- oder Tagesgeld“, erklärt Karsten Rusch von der Postbank.

Geld, das an der Börse investiert wird, sollte man die nächsten zehn bis 15 Jahre nicht benötigen. So lassen sich Börsentiefs besser aussitzen und die Anlage muss nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt aufgelöst werden. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Risikostreuung.

Wertpapiere könnten in Zukunft noch beliebter werden: Die Bundesregierung plant ein Altersvorsorgedepot einzuführen, mit dem Verbraucher beispielsweise in einen ETF-Sparplan investieren können, um für die private Altersvorsorge zu sparen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Erträge in der Anlagephase bis zu einer bestimmten Grenze steuerfrei bleiben und erst im Rentenalter besteuert werden. Zudem sind Förderungen für Familien und Menschen mit geringerem Einkommen vorgesehen. Laut Postbank-Umfrage erwägen 58 Prozent der Erwerbstätigen, ein solches staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot zu nutzen. Fast die Hälfte dieser Gruppe (47 Prozent) würde dank des geplanten Förderprogramms erstmals Geld in Wertpapiere investieren, um für das Alter vorzusorgen. „Das Altersvorsorgedepot wird mehr Menschen mit kleineren Einkommen den Zugang zu einer Anlage in Wertpapieren eröffnen“, meint Karsten Rusch. 86 Prozent der Erwerbstätigen, die bereits Fonds und Aktien für die Altersvorsorge einsetzen, würden ihre Investitionen erhöhen. Nur 22 Prozent würden ihr Anlageverhalten nicht ändern.

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