Private Krankenversicherer mit der größten Substanzkraft
Ein neues PKV-Rating hat unter anderem die finanzielle Substanzkraft der Unternehmen untersucht – gezeigt werden sollte, welche Unternehmen finanziell für die Herausforderungen der Zukunft besonders gut gewappnet sind. Versicherungsbote stellt die Substanzkraft-Sieger vor.
Hintergrund: Die Private Krankenversicherung (PKV) steht vor einer schwierigen Phase. Steigende Gesundheitskosten, der demographische Wandel und eine stagnierende Nachfrage in der Vollversicherung setzen die Branche unter Druck. Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) die finanzielle Stabilität der PKV-Anbieter genau unter die Lupe genommen – und hierfür eine eigene Quote entwickelt.
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Die Substanzkraftquote setzt verschiedene finanzielle Kennzahlen in Beziehung: Eigenkapital, Rückstellungen für Beitragsrückerstattung (RfB) und stille Reserven werden miteinander verrechnet und ins Verhältnis zu den Altersrückstellungen gesetzt. Unternehmen, die in dieser Kategorie besonders gut abschneiden, gelten als besonders widerstandsfähig gegenüber Krisen und sind besser gerüstet, um die Beiträge ihrer Versicherten stabil zu halten. Doch die Substanzkraftquote allein reicht nicht aus, um die finanzielle Stabilität umfassend zu bewerten.
Das DFSI ergänzt sie durch weitere Kennzahlen, wie das versicherungstechnische Ergebnis, die Nettoverzinsung, den Marktanteil und die Entwicklung der Versichertenzahl. Hier zeigt sich, wie profitabel ein Unternehmen arbeitet, wie es seine Kapitalanlagen verwaltet und ob es in der Lage ist, kontinuierlich neue Kunden zu gewinnen oder bestehende Kunden zu halten.
All diese Kennzahlen gehen in die Wertung für die Substanzkraft ein. Die Gewichtung dieser Faktoren ist dabei entscheidend:
- Die Substanzkraftquote macht mit 50 Prozent den größten Anteil an der Bewertung dieses Bereichs aus.
- Das versicherungstechnische Ergebnis geht zu 20 Prozent, die Nettoverzinsung zu 15 Prozent und der Marktanteil zu 10 Prozent in die Wertung ein.
- Die Entwicklung der Versichertenzahl wird zudem mit fünf Prozent berücksichtigt.
Versicherungsbote stellt die Substanzkraft-Sieger vor
Insgesamt können für die Substanzkraft 100 Punkte erreicht werden. In dieser Bildstrecke werden jene Unternehmen vorgestellt, die hierbei mit „Sehr Gut“ (80,00 bis 89,99 Punkte) oder „Exzellent“ (90,00 bis 100,00 Punkte) abschnitten.
Genannt werden zudem für diese Unternehmen auch die Ergebnisse der anderen Testbereiche: Produktqualität – hier wird die Stärke und Vielfalt der angebotenen Versicherungsprodukte bewertet anhand von DFSI-Produkttests; sowie Service – hier analysiert das DFSI unter anderem die Gesundheitsservices, die Versicherer anbieten, wie z.B. Vorsorgeprogramme oder die Vermittlung von Fachärzten, aber auch die Beschwerdequote bei der BaFin.
Alle drei Teilbereiche führten zu einer Gesamtnote – hierfür wurden Substanzkraft und Produktqualität mit je 40 Prozent gewichtet, die Servicequalität mit 20 Prozent. Auch bei der Gesamtwertung konnten 100 Punkte erreicht werden. Die Ergebnisse des Unternehmensratings sind auf der Webseite der Kölner Experten verfügbar.
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Wichtig: Auch Produktportfolio beachten
Wichtig ist aber für die Bewertung der Ergebnisse, auch das Produktportfolio zu beachten. Mehrere Unternehmen in dieser "Bestenliste" haben ihren Schwerpunkt im Zusatzgeschäft. Hier oder bei Produkten wie der Reisekrankenversicherung sind die Herausforderungen natürlich anders zu bewerten, als wenn man einen Schwerpunkt in der Vollversicherung hat. Aus diesem Grund werden auch Angaben zum Vollversicherten-Bestand in dieser Bildstrecke gemacht – die Daten sind dem letzten Branchenmonitor Private Krankenversicherung der V.E.R.S. Leipzig GmbH entnommen aus dem Jahre 2023. Zudem wird der Marktanteil genannt, um auch die Größe des Geschäfts einzuordnen: Hierfür hat Versicherungsbote auf den MAP-Report mit der Nummer 935 zurückgegriffen.