Allianz schluckt nächsten Bestand
Die Schweizer Rückversicherer stösst die Tochtergesellschaft iptiQ ab. Käufer des Anbieters im B2B2C-Sach- und Unfallversicherungsgeschäft ist der Münchener Versicherungskonzern Allianz, der über seinen Onlineversicherer Allianz Direct zuschlägt. Es ist die zweite Bestandsübernahme innerhalb von wenigen Tagen.
In der vergangenen Woche hatte sich die die Allianz Gruppe das Portfolio von Friday Deutschland und Frankreich gesichert. Verkäufer ist die Baloise Gruppe. Im Rahmen der Transaktion wechseln rund 250.000 Kunden zur Allianz Direct, der dadurch zur Nummer drei auf dem deutschen Markt für Kfz-Direktversicherungen wird.
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Nun hat die Allianz erneut einen Zukauf getätigt. Denn der Onlineversicherer Allianz Direct übernimmt das europäische Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft von iptiQ. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft der Swiss Re hat sich als Anbieter im B2B2C-Sach- und Unfallversicherungsgeschäft in Europa etabliert. Das Unternehmen konzentriert sich hauptsächlich auf Kfz- und Hausratversicherungsprodukte, die über Geschäftspartner vertrieben werden. Ein bekanntes Beispiel ist der schwedische Einrichtungskonzern Ikea, der im Jahr 2020 ins Versicherungsgeschäft eingestiegen war. Der Möbelhändler hatte seinen Kunden aus der Schweiz und Singapur Hausrat- und Privathaftplichtversicherungen angeboten.
Mit der Übernahme, die voraussichtlich im zweiten oder dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein soll, will die Allianz-Tochter ihr Geschäft in den europäischen Kernmärkte Deutschland, Niederlande, Spanien und Italien stärken. Dazu werde der Risikoträger iptiQ EMEA P&C S.A. mit Sitz in Luxemburg sowie die mehr als 100 Mitarbeiter übernommen. Diese sind derzeit in der Schweiz, Deutschland, Spanien, den Niederlanden und Italien für iptiQ tätig. Im Paket enthalten sind mehr als 130.000 Kunden, die nun in Richtung Allianz wechseln. Der Risikoträger und damit verbunden auch die Marke iptiQ solle nach Abschluss und Erhalt aller relevanten behördlichen Genehmigungen auf die Allianz Direct Versicherungs AG verschmolzen werden.
„Die Übernahme des europäischen P&C-Geschäfts von iptiQ stärkt unsere Präsenz in wichtigen europäischen Märkten sowohl im B2C- als auch im B2B2C-Vertrieb. Wir freuen uns, das Team von iptiQ bei der Allianz Direct willkommen heißen zu dürfen – gemeinsam werden wir eine Erfolgsgeschichte schreiben. Ich bin zuversichtlich, dass iptiQ und Allianz Direct gemeinsam ihre Skalen und die Wettbewerbsfähigkeit der Plattform für ihre Produkte und Prozesse nutzen können, um den Erfolg unserer Geschäftspartner weiter voranzutreiben.“, erklärt Philipp Kroetz, CEO von Allianz Direct.
„Wir freuen uns sehr, einen neuen Eigentümer für das europäische P&C-Geschäft von iptiQ gefunden zu haben. Diese Transaktion ist ein wichtiger Meilenstein im Plan von Swiss Re, sich aus dem iptiQ-Geschäft zurückzuziehen. Wir sind bestrebt, das bestmögliche Ergebnis für die verschiedenen Geschäftsbereiche und für alle unsere Interessengruppen zu erzielen. Wir werden alle unsere Kunden, Partner und Mitarbeitenden während der Übergangsphase weiterhin voll unterstützen.“, ergänzte Jef Van In, CEO von iptiQ.
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