In der Kfz-Versicherung bahnen sich drastische Preissteigerungen an: Laut dem aktuellen Kfz-Versicherungsindex von Verivox sind die Prämien durchschnittlich um 24 Prozent höher als im Vorjahr. Besonders betroffen ist die Vollkasko-Versicherung, deren Preise um bis zu 25 Prozent gestiegen sind. „Für die Versicherer ist vor allem die Vollkasko-Versicherung problematisch“, erklärt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Grund dafür seien die massiv steigenden Kosten für Ersatzteile und Werkstattdienste, die deutlich über der allgemeinen Inflationsrate liegen und die Versicherer belasten. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) begründete die heftigen Beitragssprünge in der Kfz-Versicherung mit Ersatzteil- und Werkstattkosten.

Anzeige

Auch die Tarife für Teilkasko und Haftpflicht sind teurer geworden: Die Teilkasko stieg im Schnitt um 22 Prozent und die Haftpflicht um 23 Prozent. Mit Beginn der Wechselsaison erreicht der Preisanstieg ein neues Rekordniveau, das laut Schütz wohl auch in den kommenden Jahren anhalten wird. „Ein Ende der Teuerungen ist noch nicht in Sicht, und auch im kommenden Jahr werden die Preise weiter steigen. Die Versicherer werden voraussichtlich bis 2026 ihre Prämien anpassen, um wieder in die Gewinnzone vorzurücken“, prognostiziert er.

Trotz der flächendeckenden Erhöhungen haben Autofahrer die Möglichkeit, den Preisanstieg durch einen Wechsel zu dämpfen. Im unteren Preissegment sind die Tarife ebenfalls gestiegen, aber hier liegen die Prämien im Schnitt um 28 Prozent unter den mittleren Tarifen. Ein Wechsel kann helfen, die Preissteigerungen der letzten Jahre auszugleichen. Im Vergleich zum Oktober 2022 sind günstige Tarife heute nur ein Prozent teurer als die mittleren Tarife von damals. Besonders bei Haftpflicht und Teilkasko zeigen günstige Tarife teilweise niedrigere Werte als im vergangenen Jahr.