Hintergrund:
Für die Lebensversicherer war das Jahr 2023 von gemischten Signalen geprägt. Einerseits sorgte der anhaltende Zinsanstieg für mehr Spielraum bei langfristigen Kapitalanlagen. Andererseits führte die zunehmende Konkurrenz durch renditestarke Bankprodukte sowie die insgesamt angespannte wirtschaftliche Lage zu einer sinkenden Nachfrage nach Vorsorgeprodukten. Dies wirkte sich auch auf das Annual Premium Equivalent (APE) aus. Das APE sank 2023 moderat, aber merklich – von 8,78 Milliarden Euro auf 8,72 Milliarden Euro, wie der aktuelle MAP-Report 936 aus dem Hause Franke und Bornberg zeigt (Versicherungsbote berichtete).

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Was misst das Annual Premium Equivalent?

Das Annual Premium Equivalent ist eine zentrale Kennzahl zur Messung des Neugeschäfts in der Lebensversicherung. Es umfasst die Jahressumme der laufenden Beiträge neu abgeschlossener Verträge sowie ein Zehntel der Einmalbeiträge (sodass für Einmalbeiträge eine durchschnittliche Laufzeit von zehn Jahren angenommen wird). Diese Berechnung ermöglicht einen aussagekräftigen Vergleich der Neugeschäftsperformance verschiedener Versicherer – unabhängig davon, ob der Schwerpunkt auf laufenden Beiträgen oder Einmalzahlungen liegt.

Rückgang des APE durch abnehmendes Geschäft gegen Einmalbeitrag verschuldet

Ein besonderer Knackpunkt für die APE-Entwicklung bleibt das Einmalbeitragsgeschäft, das traditionell einen großen Anteil am Neugeschäft ausmacht. Die gestiegenen Zinsen haben hier neue Konkurrenzsituationen geschaffen: Banken und Sparkassen bieten ihren Kunden wieder verstärkt festverzinsliche Produkte als attraktive Alternativen an. Diese Entwicklung schlägt sich auch in der abnehmenden Bedeutung der Banken als Vertriebsweg nieder. Während sie 2021 noch 34 Prozent des Annual Premium Equivalent beisteuerten, sank ihr Anteil 2022 auf 28 Prozent.

Wenngleich diese Zahlen (aus einer Studie des Beratungsdienstleisters WTW) nicht den aktuellsten Stand widerspiegeln, verdeutlichen sie dennoch den Bedeutungsverlust eines lange dominanten Vertriebswegs. Für die Lebensversicherer bedeutet das: Ihre Einmalbeitragsprodukte müssen noch wettbewerbsfähiger werden, um gegen die Angebote der Banken zu bestehen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei die Überschussbeteiligungen, die über die Ablaufleistung ein wichtiges Vertriebsargument für Produkte gegen Einmalbeitrag darstellen.

Vertragszahlen: Positive Neuzugänge können den Bestandsabrieb nicht stoppen

Trotz aller Herausforderungen konnten die Lebensversicherer 2023 die Zahl der neu abgeschlossenen Hauptversicherungsverträge leicht steigern. Insgesamt wurden 4,21 Millionen neue Policen verkauft, was einem Zuwachs von 14.231 Verträgen im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Doch dieser Erfolg im Neugeschäft konnte den Bestandsabrieb nicht ausgleichen: Zum Jahresende 2023 belief sich der Bestand an Hauptversicherungen auf 80,3 Millionen Verträge, was einem Rückgang von 432.806 Policen im Vergleich zu 2022 entspricht. Dies bedeutet eine Reduktion um 0,54 Prozent. Der leichte Anstieg der Neuzugänge reichte nicht aus, um die Kündigungen und das Auslaufen älterer Verträge zu kompensieren.

Versicherungsbote stellt die Annual Premium Equivalent- Champions 2023 vor

Wer konnte im Neugeschäft 2023 – gemessen am Annual Premium Equivalent – am meisten überzeugen? Versicherungsbote präsentiert die Unternehmen, die im vergangenen Jahr die höchsten APE-Werte erzielt haben. Das APE berücksichtigt dabei sowohl die Prämieneinnahmen aus Lebensversicherungen mit regelmäßigen Zahlungen als auch ein Zehntel aller Einmalbeiträge. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Auch Erhöhungen der Versicherungssummen fließen in die Berechnung ein.

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Alle Zahlen der Bildstrecke stammen aus dem aktuellen MAP-Report 936 von Franke und Bornberg, der neben dem Bilanzrating Lebensversicherung eine Fülle an Kennzahlen für die Jahre 2019 bis 2023 enthält. Der MAP-Report gehört zu den etablierten Analyseinstrumenten der Branche und kann zusammen mit weiteren Ausgaben des Traditionsratings über die Webseite der Experten aus Hannover bestellt werden.