Egal, ob es sich um ein kleines Familienunternehmen oder einen großen Konzern handelt: Die Folgen eines Cyberangriffs können für Unternehmen schwerwiegend sein. Neben dem finanziellen Verlust drohen Rufschädigung, aber auch rechtliche Konsequenzen. Doch wie verhalten sich Unternehmen, wenn sensible, vertrauliche oder geschützte Informationen unbefugt offengelegt, gestohlen oder zugänglich gemacht werden?

Anzeige

1. Sofort reagieren und Notfallplan aktivieren


Der erste Schritt ist oft der wichtigste: Panik vermeiden und den vorbereiteten Notfallplan aktivieren. Einen sogenannten Incident-Response-Plan sollte jedes Unternehmen besitzen, damit alle Teammitglieder bei einem Cybervorfall schnell und richtig reagieren können. Ziel ist es, den Schaden, der beispielsweise durch einen Ransomware- oder Phishing-Angriff entstanden ist, einzuschätzen und die IT-Abteilung zu informieren. Neben dem Sperren aller Zugänge zu den betroffenen Systemen sollten die Passwörter umgehend geändert werden. Generell sollte der Notfallplan übrigens auch festlegen, wer im Krisenfall die Kommunikation übernimmt – intern wie extern.

2. Externe Experten einbeziehen


Sobald ein Datenleck entdeckt wird, sollten Unternehmen externe Fachleute hinzuziehen. Dies schließt auch die jeweilige Cyberversicherung ein. Idealerweise erhalten Unternehmen hier unkomplizierte Soforthilfe in Form eines 24/7-Notfallservice – einschließlich der Unterstützung durch einen IT-Forensiker. Dieser Spezialist für Cyberkriminalität kann Firmen unterstützen, den Angriff zu analysieren und das Ausmaß des Schadens festzustellen. Mithilfe dieses Expertenteams können Unternehmen zudem sensible Daten und Systeme wiederherstellen, damit sie ihren Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen können. Anschließend werden die entstandenen Schäden überprüft. Sobald dieser Prozess erfolgreich abgeschlossen ist, zahlt die Cyberversicherung Schäden aus. Und ein IT-Forensiker hilft übrigens auch dabei, Schwachstellen zu identifizieren und dafür zu sorgen, dass der Angriff nicht erneut erfolgen kann.

3. Zeit gewinnen


Bevor man sich nach einem Cyberangriff mit den Angreifern auseinandersetzt oder Entscheidungen trifft, ist es zunächst wichtig, Zeit zu gewinnen. Dies gelingt, indem Unternehmen den Notfallplan aktivieren und die betroffenen Systeme isolieren. Dadurch kann weiterer Schaden verhindert und das Ausmaß des Angriffs geschätzt werden. Aus diesem Grund sollten Unternehmen nicht gleich auf die Ransomeware-Forderungen eingehen, sondern zunächst wichtige Informationen über den Vorfall sammeln. Auf dieser Basis lassen sich fundierte und effektive Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen zu minimieren. Übrigens: Bei Ransomware verhandeln die Anbieter des Incident-Response-Plans die Lösegeldsumme. Versicherungen übernehmen hier in der Regel bis zu 2 Millionen Euro.

4. Langfristige Prävention und Nachbesserung


Nach der Cyberattacke ist es entscheidend, die IT-Sicherheit zu überprüfen und zu verbessern. Hier kann ein wöchentlicher Angriffsoberflächen-Scan dem versicherten Unternehmen helfen Sicherheitslücken und Schwachstellen proaktiv zu identifizieren und zu beheben. Aber auch regelmäßige Back-ups, eine robuste Firewall, eine aktuelle Antivirus-Software sowie ein striktes Zugangsmanagement sind zentrale Elemente einer soliden IT-Sicherheitsinfrastruktur. Wichtig sind aber auch regelmäßige Mitarbeiterschulungen. Denn oft führen menschliche Fehler, wie unsichere Passwörter, Social Engineering oder Phishing-Angriffe, zu Datenlecks führen.

Nicht nur angesichts zunehmender Cyberbedrohungen, sondern auch aufgrund strengerer Rechtsvorschriften und Compliance-Anforderungen kann es für Software-, Technologie- und Telekommunikationsunternehmen zudem sinnvoll sein eine IT-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Sie greift beispielsweise, wenn durch einen Fehler in der Software eines IT-Dienstleisters die Webseite eines Kunden gehackt wird und vertrauliche Kundendaten gestohlen werden. In dieser Folge verlangen die betroffenen Kunden des Unternehmens einen Schadensersatz für den Missbrauch ihrer persönlichen Daten. Hier übernimmt die IT-Haftpflichtversicherung die Kosten für die Ansprüche.

Versicherungsmakler als zentrale Anlaufstelle bei Cybersicherheit


Ein Datenleck ist für jedes Unternehmen eine große Herausforderung. Wie schwerwiegend der entstandene Schaden ausfällt, liegt in solchen kritischen Situationen vor allem an der Reaktion des Betriebs. Ein durchdachter Notfallplan, externe Fachkompetenz und die Unterstützung einer guten Cyberversicherung sind essenziell, um die Kontrolle zurückzugewinnen und weitere Schäden zu minimieren. Zudem braucht es ein richtiges Verständnis: Cybersicherheit ist für Unternehmen kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess, den sie aktiv gestalten müssen. Gemeinsam mit dem Versicherungsanbieter können Makler ihre Kunden unterstützen. Indem sie auf seine Risikoebene gehen und auf dieser Basis erschließen, welche Schutzmaßnahmen das Unternehmen umsetzen sollte und welche Produkte dafür sinnvoll sind, um Risiken bestmöglich abzusichern.

Anzeige