Die Altersarmut in Deutschland erreicht neue Höchststände: Laut aktuellen Eurostat-Daten sind rund 3,2 Millionen der Menschen ab 65 Jahren armutsgefährdet. Diese Daten wurden vom BSW angefragt und liegen der Nachrichtenagentur dpa vor. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Zahl der von Armut gefährdeten Menschen in dieser Altersgruppe leicht erhöht – 2023 waren es 3,245 Millionen, 2022 rund 3,157 Millionen. Noch vor einem Jahrzehnt, im Jahr 2013, lag diese Zahl deutlich niedriger bei rund 2,4 Millionen. Als armutsgefährdet gilt, wessen Einkommen nach Abzug von Sozialleistungen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt.

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Ein weiteres Indiz für die wachsende Altersarmut ist der Anstieg der Grundsicherungsempfänger im Alter: Zum Ende des ersten Quartals 2024 bezogen etwa 719.330 Rentnerinnen und Rentner Leistungen nach dem Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB XII). Das sind knapp 35.000 mehr als im März 2023. Seit 2015 ist die Zahl der Empfänger von Grundsicherung um etwa 40 Prozent gestiegen, was auf die zunehmenden finanziellen Belastungen älterer Menschen hinweist.

Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des BSW im Bundestag, sieht die Verantwortung für diesen Trend bei der Bundesregierung und kritisiert die Ampelkoalition scharf: „Das Allzeithoch bei der Altersarmut ist das nächste Armutszeugnis für die Ampel. Das deutsche Rentensystem verdammt viele ältere Menschen zu entwürdigender Armut.“

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Die steigenden Zahlen zeigen, dass viele ältere Menschen zunehmend auf Sozialhilfe angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Debatte über notwendige Reformen im Rentensystem wird dadurch weiter angeheizt und auch die Bedeutung der privaten Altersvorsorge rückt weiter in den Fokus.