Schaden-Kosten-Quote: Stabile Ergebnisse trotz Belastungen
Trotz gestiegener Schadenaufwendungen konnten die Versicherer auch 2023 wirtschaftlich arbeiten. Die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) lag bei 80,06 Prozent und damit weiterhin unter der kritischen Marke von 100 Prozent. Dennoch stellt dies eine Verschlechterung gegenüber 2022 (74,42 Prozent) dar. Die höhere Combined Ratio zeigt, dass die Versicherer stärker gefordert sind, steigende Schadenslasten und Betriebskosten zu bewältigen, ohne ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit zu gefährden.
- Hausratversicherung: Stabil trotz Herausforderungen
- Schaden-Kosten-Quote: Stabile Ergebnisse trotz Belastungen
Einige Versicherer haben sich dabei besonders hervorgetan. Die Itzehoer Brandgilde erzielte mit 52,37 Prozent die beste Combined Ratio, dicht gefolgt von der VGH Landschaftlichen Brandkasse mit 59,28 Prozent. Diese Werte zeigen, dass eine effiziente Schadenbearbeitung und stabile Kostenstrukturen wichtige Erfolgsfaktoren bleiben. Am anderen Ende der Skala steht die Rhion Versicherung, die mit 102,83 Prozent als einzige der 50 analysierten Versicherer eine Combined Ratio über 100 Prozent aufwies – hier reichten Prämieneinnahmen nicht mehr aus, um Schadenaufwendungen und weitere Kosten zu decken. Die zweitschlechteste Combined Ratio – ausgewiesen durch die Bayerische Allgemeine – lag mit 99,08 Prozent aber schon im auskömmlichen Bereich.
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Versicherungstechnisches Ergebnis: Niedrigster Wert des untersuchten Zeitraums
Das versicherungstechnische Ergebnis (vor Veränderung der Schwankungsrückstellung) der Hausratversicherung erreichte 2023 mit durchschnittlich 8,82 Millionen Euro je Versicherer den niedrigsten Stand der letzten sechs Jahre. Im Vergleich zu 2022 (12,73 Millionen Euro) bedeutet dies einen Rückgang von 30,7 Prozent. Damit liegt das Ergebnis nicht nur deutlich unter dem Höchstwert von 14,22 Millionen Euro aus 2020, sondern auch unter dem Ergebnis des schwierigen Jahres 2021, als die Flutkatastrophe im Ahrtal die Branche belastete und dennoch ein Ergebnis von 10,46 Millionen Euro erzielt wurde. Das versicherungstechnische Ergebnis veranschaulicht folglich am offenkundigsten die Herausforderungen für die Branche.
Während der Branchendurchschnitt weiterhin positiv bleibt, zeigen sich außerdem deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen. Neun Versicherer wiesen 2023 ein negatives versicherungstechnisches Ergebnis aus, darunter die Signal Iduna Allgemeine mit -2,08 Millionen Euro und die Haftpflichtkasse, die mit -7,05 Millionen Euro den schlechtesten Wert verzeichnete. Gleichzeitig erzielten andere Versicherer deutlich positivere Ergebnisse: Die LVM führte die Rangliste mit einem versicherungstechnischen Ergebnis von 43,72 Millionen Euro an, gefolgt von der Allianz mit 43,53 Millionen Euro auf Rang zwei.
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Hintergrund: Dieser Text stützt sich auf die Kennzahlen des Branchenmonitors Hausratversicherung 2024, herausgegeben von der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Der Monitor analysiert die 50 größten Hausratversicherer in Deutschland und deckt mit einem Betrachtungszeitraum von 2018 bis 2023 rund 90 Prozent des Marktes ab. Der Branchenmonitor kann – kostenpflichtig – über die Webseite der Leipziger Experten bestellt werden.
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