Die durchschnittliche Dauer des Rentenbezugs hat sich in Deutschland in den letzten Jahren deutlich verlängert. Während Frauen im Jahr 1973 im Durchschnitt 13,4 Jahre und Männer 10,6 Jahre ihre Rente erhielten, hat sich die Bezugsdauer 50 Jahre später auf 22,1 Jahre für Frauen und 18,8 Jahre für Männer verlängert. Diese Entwicklung lässt sich mit der in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegenen Lebenserwartung erklären.

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Deutsche Rentenversicherung

Selbst im Vergleich zum Jahr 2018 zeigt sich eine deutliche Tendenz: Hier betrug die Dauer des Rentenbezugs für Männer 18,1 und für Frauen 21,8 Jahre. Damit hat sich allein in den vergangenen fünf Jahren die durchschnittliche Rentenbezugsdauer um 0,7 bei den Männern und etwa 0,3 Jahre bei den Frauen erhöht. Allerdings zeigt sich auch, dass die Dauer des Rentenbezugs in den letzten Jahren nicht mehr so stark ansteigt. Dies liegt zum einen daran, dass zwei Rentenarten, die schon vor der Regelaltersgrenze bezogen werden konnten, weggefallen sind - die Altersrente für Frauen und die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit.

Zum anderen wirkt sich insbesondere die Anhebung der Altersgrenzen auf den Beginn des Rentenbezugs aus. So hat sich das Alter, in dem die Menschen in Deutschland die Altersrente erstmalig in Anspruch nehmen, in den vergangenen Jahren erhöht: Lag es im Jahr 2002 noch bei 62,6 Jahren bei Männern bzw. 62,8 Jahren bei Frauen, so gingen 2023 beide Geschlechter erst mit durchschnittlich 64,4 Jahren in Rente.

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Die immer längere Dauer des Rentenbezugs und der demographische Wandel stellen für die Finanzierung der Altersvorsorge eine Herausforderung dar. Dies belegt auch der aktuelle Melbourner Mercer Global Pension Index, der dem deutschen Rentensystem eine mangelnde Nachhaltigkeit bescheinigt (Versicherungsbote berichtete). Somit rückt eine Reform des Rentensystems sowie auch die private Altersvorsorge immer stärker in den Fokus.