Deutsche unterschätzen das Risiko der Berufsunfähigkeit
Lediglich jeder fünfte Bundesbürger hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, während fast sechs von zehn keine Absicherung besitzen und auch keinen Abschluss planen. Überrascht es, dass viele nicht einmal wissen, ob sie versichert sind? Laut dem Financial Freedom Report der LV 1871 ist die Bereitschaft zum Abschluss bei Arbeitnehmern höher als bei Selbstständigen. Besonders junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sind kaum abgesichert. Hermann Schrögenauer von der LV 1871 warnt: "Jeder kann betroffen sein." Schätzungen zufolge wird etwa jeder Vierte berufsunfähig. Warum unterschätzen so viele das Risiko?
Nur etwa jeder fünfte Deutsche hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen. Fast sechs von zehn Deutschen besitzen hingegen keine und wünschen aktuell auch keinen Abschluss. Etwa jeder fünfte Befragte, beziehungsweise 21,3 Prozent, gab an, bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) zu besitzen. Darüber hinaus stimmen 5,3 Prozent zu, dass sie keinen Vertrag haben, aber einen Schutz abschließen wollen. Das geht aus dem Financial Freedom Report der LV 1871 hervor.
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Die Mehrheit der Befragten lehnt den Abschluss einer BU-Versicherung hingegen explizit ab. Fast sechs von zehn Befragten (56,9 Prozent) antworteten, dass sie keinen Berufsunfähigkeitsschutz haben und auch aktuell keinen abschließen wollen. Eine überraschend große Zahl der Befragten weiß entweder nicht, ob sie eine BU-Police haben, oder kann dazu keine Angaben machen. Etwa jeder sechste Befragte ist betroffen. Dies deutet auf einen erheblichen Aufklärungsbedarf hin, wie man die eigene Arbeitskraft richtig absichern kann.
Bei genauerem Blick auf die Ergebnisse zeigt sich, dass die Abschlussbereitschaft bei Beschäftigten höher ist als bei Selbstständigen. So haben 38,4 Prozent der Arbeitnehmer eine Berufsunfähigkeitsversicherung, während 46 Prozent keine haben und derzeit auch keinen Abschluss planen. Bei den Selbstständigen besitzen nur 24,2 Prozent eine BU-Police. Ihnen stehen sogar 61,1 Prozent gegenüber, die keine Absicherung haben und auch keine wünschen. Besonders niedrig ist der Absicherungsgrad bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren. In dieser Altersgruppe hat nur etwa jeder Vierte (24,9 Prozent) seine Arbeitskraft versichert.
„Die Ergebnisse zeigen, dass nur ein Fünftel der Befragten eine Berufsunfähigkeitsversicherung besitzt. Ob Azubi, Angestellter, Schüler, Student oder Unternehmer – von einer Berufsunfähigkeit kann jeder betroffen sein“, warnt Hermann Schrögenauer, Vertriebsvorstand der LV 1871. Er verweist auf Schätzungen der Versicherungswirtschaft, wonach etwa jeder Vierte im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig wird.
Gründe, weshalb so viele Menschen keine Berufsunfähigkeitsversicherung wünschen, wurden in der Studie nicht explizit abgefragt. Allerdings deuten die Umfrageergebnisse darauf hin, dass das Berufsunfähigkeitsrisiko nach wie vor unterschätzt wird. Auf die Frage „Haben Sie Sorge, im Laufe Ihres Arbeitslebens einmal krankheitsbedingt länger als sechs Monate auszufallen?“ antworteten demnach nur 38,1 Prozent mit „Ja“ oder „Eher ja“. Weit mehr Befragte rechnen hingegen nicht damit, in ihrem Leben einmal berufsunfähig zu werden (45,8 Prozent). Etwa jeder Sechste äußert sich unentschieden beziehungsweise weiß auf die Frage keine Antwort.
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