Rechtsschutzversicherung: Wer den Markt anführt
Die Rechtsschutzversicherung gehört zu den wichtigsten Produkten der Versicherungswirtschaft. Versicherungsbote stellt Marktführer der Branche mit ausgewählten Kennzahlen vor.
Hintergrund: Die Rechtsschutzversicherung erfüllt eine wichtige soziale Funktion: Sie ermöglicht jedem Bürger die Wahrnehmung seiner rechtlichen Interessen ohne Rücksicht auf das hiermit verbundene Kostenrisiko. In der Vergangenheit hatten es die Anbieter aber nicht leicht. Eine erste Klagewelle wurde durch die Banken- bzw. Finanzkrise ab 2007 verursacht. Auch die Corona-Pandemie sorgte für einen wahren „Schaden-Tsunami“ – Betriebsschließungen, aber auch Entlassungen oder stornierte Reisen ließen die Schadenaufwendungen in die Höhe schnellen (Versicherungsbote berichtete). Den Schaden-Super-GAU aber verursachte in den zurückliegenden Jahren der so genannte „Diesel-Gate“ – Streitigkeiten um Diesel-Manipulationen bei VW und den Tochterfirmen. Kosten stiegen seit Beginn des Skandals 2015 bis Ende 2022 auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro (Versicherungsbote berichtete).
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Rechtsschutzversicherung auch 2023 profitabel
Ab 2022 zeichnete sich eine Erholung ab: Die Schaden-Kosten-Quote, auch Combined Ratio (CR) genannt, verbesserte sich und sank unter die kritische 100-Prozent-Marke. Branchenweit lag sie bei 88,96 Prozent – ein beachtlicher Erfolg. Obwohl dieser Wert 2023 nicht gehalten werden konnte, blieb die Branche mit einem Durchschnitt von 91,62 Prozent weiterhin profitabel (Versicherungsbote berichtete). Dieser Erfolg wurde auch durch moderate Prämienanpassungen gestützt, die im Vergleich zu anderen Versicherungsbereichen eher zurückhaltend ausfielen. Im Jahr 2018 zahlten Kundinnen und Kunden durchschnittlich 181,84 Euro pro Vertrag – ein Wert, der bereits durch die Nachwirkungen des Diesel-Skandals belastet war. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Klagewellen zwangen die Branche jedoch zu weiteren Anpassungen: So lag die Durchschnittsprämie 2021 bei 190,54 Euro und stieg bis 2022 auf 194,74 Euro. Im Jahr 2023 erreichte sie schließlich ihren bisherigen Höchststand von 196,18 Euro. Dies entspricht einem Gesamtanstieg von 7,9 Prozent im Vergleich zu 2018 und zeigt, dass die Anpassungen zwar moderat, aber für die Stabilität der Branche essenziell waren.
Die Zahl der Versicherungsverträge zeigt eine kontinuierliche Wachstumsdynamik: Im Jahr 2018 hielt jeder der 25 größten Versicherer durchschnittlich 1.036.090 Verträge. Trotz globaler Krisen stieg diese Zahl bis 2022 auf 1.088.529 Verträge – ein Anstieg von 72.519 Verträgen (+7 Prozent). Im Jahr 2023 erreichte der Bestand 1.108.609 Verträge. Dies entspricht einem weiteren Plus von 20.080 Verträgen oder 1,8 Prozent. Das Wachstum unterstreicht das anhaltende Interesse der Kunden an Rechtsschutzprodukten.
Versicherungsbote stellt die Marktführer vor
Wer aber dominiert 2023 den Markt der Rechtsschutzversicherung? Dies wird in der aktuellen Bildstrecke des Versicherungsboten vorgestellt. Die präsentierten Zahlen stammen aus dem Branchenmonitor Rechtsschutz 2024 der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Die Studie deckt die 25 größten Versicherer ab und repräsentiert damit rund 95 Prozent des Rechtsschutz-Marktes. Der vollständige Bericht bietet detaillierte Einblicke in die Marktentwicklung und kann auf der Webseite der Leipziger Experten kostenpflichtig bestellt werden.