Rechtsschutzversicherung: Die Schaden-Kosten-Sieger der Branche
Die Rechtsschutzversicherung zeigt sich trotz einer leichten Verschlechterung der Schaden-Kosten-Quote weiterhin wirtschaftlich stabil. Welche Anbieter die besten Quoten erzielten, präsentiert Versicherungsbote in einer aktuellen Bildstrecke.
Hintergrund: Die Rechtsschutzversicherung hat in den letzten Jahren schwere Zeiten durchlebt. Ein Blick zurück zeigt, wie die Branche von gleich mehreren Krisen erschüttert wurde, die immense Kosten nach sich zogen. Im Jahr 2018 lagen die durchschnittlichen Schadenaufwendungen pro Versicherer noch bei überschaubaren 117,37 Millionen Euro. Doch schon ab 2015 begann der Diesel-Skandal („Diesel-Gate“) die Branche erheblich zu belasten. Streitigkeiten um manipulierte Abgaswerte sorgten bis Ende 2022 für Kosten von insgesamt 1,5 Milliarden Euro. Als dann die Corona-Pandemie ausbrach, verschärfte sich die Situation. Klagewellen wegen Betriebsschließungen, Entlassungen und stornierter Reisen führten dazu, dass die durchschnittlichen Schadenaufwendungen im Jahr 2020 sprunghaft auf 130,79 Millionen Euro anstiegen – ein Plus von 11,18 Prozent. In diesem Jahr überschritt die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) mit 101,87 Prozent erstmals die kritische 100-Prozent-Marke. Die Branche schrieb Verluste, und der wirtschaftliche Druck auf die Versicherer war enorm.
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Doch nach diesem Krisenjahr begann sich die Lage allmählich zu stabilisieren. 2021 zeigte die erste Wende: Die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote sank auf 95,55 Prozent, ein Schritt zurück in die Gewinnzone. Maßgeblich dazu beigetragen haben gezielte Prämienanpassungen, die den Versicherern halfen, die gestiegenen Kosten abzufedern. Die durchschnittliche Prämie stieg in diesem Jahr von 185,77 Euro auf 190,54 Euro pro Vertrag. Dennoch blieb die finanzielle Belastung hoch, insbesondere durch arbeitsrechtliche Streitigkeiten und Konflikte mit hohen Streitwerten. Auch 2022 setzte sich die Erholung fort. Die Schadenaufwendungen gingen erstmals wieder leicht zurück und sanken auf 119,55 Millionen Euro pro Versicherer. Gleichzeitig fiel die Schaden-Kosten-Quote auf 88,96 Prozent – den niedrigsten Wert seit Jahren. Die Versicherer konnten nun gezielt weiter an ihrer wirtschaftlichen Stabilität arbeiten. Die Prämien stiegen moderat auf durchschnittlich 194,74 Euro pro Vertrag, was der Branche zusätzliche Spielräume verschaffte.
Im Jahr 2023 wurde die Branche jedoch erneut durch steigende Kosten herausgefordert: Die durchschnittlichen Schadenaufwendungen kletterten um 6,2 Prozent auf 126,91 Millionen Euro. Doch trotz dieser Belastungen blieb die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote mit 91,62 Prozent klar unter der kritischen 100-Prozent-Marke. Die erneute Anpassung der Prämien auf durchschnittlich 196,18 Euro pro Vertrag – ein Anstieg von 7,9 Prozent im Vergleich zu 2018 – zeigte, dass die Versicherer in der Lage sind, auch unter schwierigen Bedingungen wirtschaftlich zu arbeiten.
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Versicherungsbote stellt die Schaden-Kosten-Sieger 2023 vor
Doch welche Unternehmen konnten 2023 die beste Combined Ratio ausweisen? Versicherungsbote stellt die Schaden-Kosten-Sieger vor. Die präsentierten Zahlen stammen aus dem Branchenmonitor Rechtsschutz 2024 der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Die Studie deckt die 25 größten Versicherer ab und repräsentiert damit rund 95 Prozent des Rechtsschutz-Marktes. Der vollständige Bericht bietet detaillierte Einblicke in die Marktentwicklung und kann auf der Webseite der Leipziger Experten (kostenpflichtig) bestellt werden.