VorlesenPausieren 13/20Dennis Keller (Vierpfotenmakler)Meine größten Erfahrungen sind völlig banaler Natur. Zum einen sorgte die vorletzte Uhr-Umstellung auf die Winterzeit, also die im Herbst 2023, wie folgt zu einer völlig „überraschenden“ Erkenntnis: Wir standen zu unserer „normalen“ Zeit auf, also eine Stunde früher. Nach dem ebenfalls eine Stunde früher stattfindenden Frühstück machten wir uns alle zu den Pferden auf. Am Stall ließen wir uns mit allem viel Zeit, hielten Schwätzchen, die Kleine spielte mit anderen Kindern – und irgendwie hatten wir dennoch das Gefühl, dass der Tag einfach nicht rum geht. Diese eine, intensiv genutzte Stunde Zeit“gewinn“ hatte einen durchschlagenden Effekt; sie führte zu einer regelrechten Entschleunigung und zu einem unheimlichen Gewinn an Lebensqualität. In den folgenden Tagen dachte ich mehrfach darüber nach, denn eines meiner großen Lebensziele ist es, möglichst früh weniger zu arbeiten und mehr vom Leben zu haben. Die bisherige Vorstellung, dies irgendwann „mit einem Schlag“ zu erreichen, habe ich dahingehend überarbeitet, dass ich mir gerade im Sommer bewusst ein kleines bisschen mehr Zeit für mich und mein Pferd rausgenommen und diese sowohl bewusst als auch diszipliniert genutzt habe. Vertrödelt ist Zeit schnell und verloren ist verloren. Bewusst genutzt ergeben sich aber starke Effekte, ich konnte dadurch einen ordentlichen Schluck zusätzlicher Lebensfreude zurückerobern und mehr Energie für den Berufsalltag ziehen. Dann ergab sich noch eine Sache: Ich wachte ich eines nachts gegen halb fünf auf und war plötzlich hellwach. Zuerst wollte ich versuchen wieder einzuschlafen, entschied mich dann aber spontan, den Umstand zu nutzen und was daraus zu machen. Das Ende vom Lied: heute stehe ich jeden Morgen um 5:00 Uhr auf und nutze die ruhigen Stunden intensiv. Seitdem ist der Tag schon vor Mittag „gelaufen“ – im positiven Sinne. Das disziplinierte (!) Nutzen dieser ruhigen Zeit ohne störende Faktoren, kombiniert mit einer klaren to do-Liste, hat meine Effizienz enorm gesteigert bzw. auf einen alten Level gehoben. Früher war ich das Modell „Nachteule“ und habe sehr häufig bis tief in die Nacht gearbeitet. In den letzten zwei Jahren merkte ich jedoch, dass das nicht mehr so gut läuft. Die Leistungsfähigkeit nahm abends stark ab und ich versuchte mit verschiedenen Mitteln, das sterbende Pferd zu revitalisieren. Durch dieses zufällige frühe Aufwachen bin ich vom toten Pferd abgestiegen und habe ein neues gesattelt.vierpfotenmakler.de/Vorheriger ArtikelVorheriger ArtikelWie Versicherer den IT-Fachkräftemangel beheben wollenNächster ArtikelNächster ArtikelKfz-Versicherung: „Andere Tarifierungsmodelle werden die bisherigen ablösen“