Bereits zum sechsten Mal führte die Postbank eine repräsentative Umfrage über die finanzielle Situation der Deutschen durch. Laut dem aktuellen Stimmungsbarometer glauben 48 % der Befragten, dass sich ihre finanzielle Situation im Jahr 2025 - was Einkommen, Ersparnisse, Geldanlage und Ausgaben betrifft - positiv entwickeln wird. Dies ist ein leichter Anstieg von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr und eine deutliche Verbesserung zum Jahr 2022: Damals waren nur 25 % der Befragten positiv gestimmt, ganze 62 % erwarteten eine negative Entwicklung ihrer finanziellen Situation im folgenden Jahr.

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Die allgemeine Zuversicht spiegelt sich allerdings nicht in allen Einkommensgruppen wieder: Nur knapp 33 % der Befragten mit einem Einkommen unter 2.500 Euro blicken optimistisch in ihre finanzielle Zukunft, bei den Menschen mit höheren Einkommen sind es dagegen knapp 61 %.

Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Postbank, erklärt den positiven Stimmungsumschwung folgendermaßen: „Die Co­ro­na-Pan­de­mie liegt mitt­ler­wei­le ei­ni­ge Zeit hin­ter uns und auch die In­fla­ti­on ist deut­lich zu­rück­ge­gan­gen. Da die Re­al­ein­kom­men – al­so die Ein­kom­men un­ter Be­rück­sich­ti­gung der In­fla­ti­on – wie­der stei­gen, sind die Men­schen po­si­ti­ver ge­stimmt."

Sparquote weiter auf hohem Niveau

Allerdings deutet die weiterhin hohe Sparquote auf eine große Verunsicherung hin. Die Quote lag im ersten Halbjahr 2024 bei 11,1 % und damit einen Prozentpunkt über dem Niveau des Vorjahres. „Ein Grund für die wach­sen­de Spar­be­reit­schaft ist die er­höh­te Vor­sicht der Ver­brau­cher – auch mit Blick auf die der­zeit schwa­che Kon­junk­tur und die Un­si­cher­heit am Ar­beits­mark­t“, sagt Dr. Ul­rich Ste­phan. „Auch die ge­stie­ge­nen Zin­sen ani­mie­ren zum Spa­ren.“

Politischen Umwälzungen sorgen für Unsicherheit

Das Ende der Ampel-Koalition und die anstehenden Neuwahlen sorgen bei vielen Deutschen für Unsicherheit in Bezug auf ihre Finanzen. Laut der Postbank-Umfrage können 41 % der Verbraucher die Auswirkungen der politischen Lage auf ihre finanzielle Situation nicht einschätzen. Während ein Viertel (25 %) davon ausgeht, dass Einkommen, Ersparnisse und Geldanlagen unberührt bleiben, rechnen 19 % mit negativen Effekten. Lediglich 12 % erwarten positive Veränderungen.

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Zusätzlich sorgt die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten für Besorgnis. Mehr als ein Drittel der Befragten (38 %) ist unsicher, wie sich der Wahlausgang auf ihre Finanzen auswirken könnte. Während 32 % keine Auswirkungen erwarten, befürchten 18 % eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation. 9 % hingegen hoffen auf eine Verbesserung.