Erst vor ein paar Wochen hat sich die Wefox Holding AG von seiner liechtensteinischen Versicherungstochter getrennt. Mit dem Verkauf vollzog das junge Unternehmen auch einen weiteren Schritt in der strategischen Neuausrichtung, die seit Monaten in der Branche für Aufmerksamkeit sorgt. Bereits im Sommer 2024 war das Unternehmen durch interne Konflikte und Führungswechsel in die Schlagzeilen geraten. Dennoch konnte sich Wefox damals eine Kapitalerhöhung in Höhe von 50 Millionen Euro sichern, um seine Plattformstrategie voranzutreiben.

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Der Verkauf der Versicherungstochter läutet eine heiße Phase für Wefox ein. Denn vom früheren Wachstum und von hohen Bewertungen ist das Unternehmen Lichtjahre entfernt. Das Problem bleibt seit dem Start das Gleiche: die fehlende Profitabilität. Bisher verdient Wefox kein Geld, das soll sich ändern. Im September hat deshalb Joachim Müller den Chefposten übernommen. Der ehemalige Allianz-Manager soll das Unternehmen wieder profitabel machen und in ruhigere Gewässer führen.

Einem Medienbericht zufolge ist Wefox nun erneut auf der Suche nach frischem Geld und kann wohl auf neues Kapital seiner Investoren hoffen. In einer neuen Finanzierungsrunde sollen mindestens 60 bis 80 Millionen Euro zusammenkommen. Das berichtet das "Manager Magazin"

Demnach seien die Investoren Target Global und Chrysalis bereit, jeweils noch einmal 20 Millionen Euro in das angeschlagene Unternehmen zu pumpen. Überdies würden Bestandsinvestoren, die nicht an der Finanzierungsrunde teilnehmen wollten, ihre Vorzugsrechte verlieren. Ihre Anteile würden nach der Kapitalerhöhung in Stammaktien umgewandelt werden. Im Falle eines Verkaufs würden sie damit vermutlich das Nachsehen haben.

Im Zuge der neuen Finanzierungsrunde ergäbe ich sich eine komplett neue Bewertung für das Unternehmen, dass ist in Spitzenzeiten eine Bewertung in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar hatte. Aktuell solle die Bewertung dnur noch bei 500 Millionen Euro liegen. Das würde einer 90%igen Abwertung entsprechen.

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Dass Wefox-Chef Müller die Investoren überhaupt von einer neuen Kapitalspritze überzeugen konnte, gilt in Branchenkreisen als großer Erfolg. Alternativ hätte das Unternehmen wohl abgewickelt werden müssen. Mit frischem Geld in der Schatulle soll ab 2027 ein positive Cashflow erzielt werden.